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Syrische Rebellen erobern Bosra

25. März 2015

Aufständische in Syrien haben nach Angaben der Opposition die Stadt Bosra im Süden des Landes erobert. Ein auch symbolischer Erfolg. Berlin sorgt sich um Kunstschätze.

Weltkulturerbe Syrien Amphitheater Bosra (Foto: Fotolia/waj)
Bild: Fotolia/waj

Nach viertägigen heftigen Gefechten stehe nun die gesamte Stadt unter Kontrolle der Rebellen, teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Bei den Gefechten seien 21 Rebellen getötet worden. An der Eroberung seien auch Milizionäre der al-Nusra Front beteiligt gewesen. Ein Vertreter der syrischen Streitkräfte bestätigte zwar heftige Kämpfe, sagte jedoch, die Lage vor Ort werde untersucht.

Bosra al-Scham gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Stadt war in der Antike Hauptstadt der römischen Provinz Arabia. Zu den archäologischen Schätzen gehören eine Zitadelle und ein Amphitheater aus dem zweiten Jahrhundert. Die zur Hälfte von Sunniten und Schiiten bewohnte Stadt liegt in der Nähe der von der Armee gehaltenen Stadt Suweida.

Berlin sorgt sich um Kulturgüter

Die Region in der heutigen Provinz Deraa ist wegen der Nähe zur Hauptstadt Damaskus sowie zu Israel und Jordanien von großer militärischer Bedeutung. Zu den Aufständischen dort gehören auch nicht-islamistische Gruppen, die die Einnahme Bosras bestätigten. Die Stadt war während des gesamten Bürgerkriegs in den Händen der Armee von Präsident Baschar al-Assad und galt als Hochburg seiner Anhänger.

Die Bundesregierung in Berlin äußerte die Sorge, dass wie bei den Kämpfen im Irak auch in Bosra al-Scham unersetzbare Kulturgüter zerstört werden könnten. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, dies zu verhindern sei außerordentlich schwierig. Die Bundesregierung beteilige sich an einer Reihe von Initiativen zur Verhinderung solcher Taten.

Türkei erwidert Raketenbeschuss

Ein Sprecher der Rebellen erklärte, obwohl sich die Regierungstruppen zuletzt in der historischen Zitadelle verschanzt hätten, sei das Bauwerk bei der Einnahme der Stadt nicht beschädigt worden. Zerstört worden seien aber das größte und beste Hotel der Stadt und ein historischer Markt.

Der syrische Bürgerkrieg tobt seit vier Jahren. Am Mittwoch schlug unterdessen erneut eine Rakete in der Türkei ein. Nach Angaben der türkischen Armee ging sie 200 Meter von einem Militärposten entfernt in der Nähe der Stadt Reyhanli nieder. Fünf Menschen seien verletzt, ein Teil des Gebäudes zerstört und zwei Fahrzeuge beschädigt worden. Die Streitkräfte hätten das Feuer auf die syrischen Stellungen erwidert. In örtlichen Medien wurden Fotos eines sieben Meter tiefen Einschlagkraters veröffentlicht.

gmf/uh (afp, ap, dpa, rtr)

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