Tänzerin des Jahres: Polina Semionova
21. August 2018Die Auszeichnung ist nicht dotiert, aber eine große Ehre für professionelle Tänzer. Vergeben wird der Titel "Tänzerin des Jahres" und "Tänzer des Jahres" von der Fachzeitschrift "Tanz", die jedes Jahr eine Umfrage unter internationalen Fachkritikern startet. Die teilnehmenden Fachjournalisten benennen jeweils ihren Favoriten bzw. ihre Favoritin für diese Auszeichnung.
In diesem Jahr fiel die Wahl der Kritiker auf die russische Tänzerin Polina Semionova (33), die als Primaballerina am Staatsballett Berlin engagiert ist. "Das bedeutet mir sehr viel und ich bin sehr glücklich, dass die Kritiker meine Auftritte im letzten Jahr mit Interesse verfolgt haben", zitierte das Staatsballett Semionova. "Es war eine sehr interessante Saison mit Arbeit, die mich erfüllt hat. Ich freue mich nun auf die kommende Spielzeit mit neuen Balletten und neuen Rollen", so die Tänzerin.
Berühmt ist ihre Interpretation des Ballettklassikers "Schwanensee" (Artikelbild). In Berlin ist sie auch Professorin an der Staatlichen Ballettschule. Bereits im Jahre 2007 war Semionova schon einmal zur Tänzerin des Jahres gekürt worden.
An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 41 Tanzexperten von Madrid über Tel Aviv und Moskau bis Berlin und New York - den Zentren der professionellen Tanzkunst. Sie schienen sich allerdings uneins zu sein: Polina Semionova reichten in diesem Jahr schon drei Stimmen für den ersten Platz.
Zum "Tänzer des Jahres" wurde - ebenfalls mit drei Stimmen - der New Yorker Tänzer Trajal Harrell (45) gekürt, der sich als Spezialist für Voguing international einen Namen gemacht hat. Der künstlerisch exaltierte Tanzstil "Vogue" stammt aus der New Yorker Tanzszene und imitiert Posen und Körperhaltung der Models auf dem Laufsteg.
Zur Choreografin des Jahres wählten die Fachkritiker in diesem Jahr die Kanadierin Crystal Pite. Ihre Inszenierungen feierten auf künstlerische Art "Wert und Würde des Menschen", so die Begründung der Zeitschrift "Tanz". Auf eine Kompanie, die in diesem Jahr für herausragende Arbeit ausgezeichnet werden könnte, konnten sich das Fachgremium nicht einigen.
hm/ka(dpa, staatsballett-berlin.de)