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Tödliche Zusammenstöße am Wahl-Jahrestag

5. Januar 2015

Bei neuen Protesten zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung von Premierministerin Hasina in Bangladesch sind mehrere Menschen getötet worden. Die politischen Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber.

Unruhen in Bangladesch (Foto: picture alliance)
Bild: picture alliance/ZUMAPRESS.com

Trotz eines Versammlungsverbots ist es am Jahrestag der umstrittenen Wahlen von 2014 zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung von Sheikh Hasina gekommen. In der Stadt Natore seien zwei Anhänger der größten Oppositionspartei, der "Bangladesh Nationalist Party" (BNP), bei Zusammenstößen mit Unterstützern der Regierungspartei "Awami League" erschossen worden, teilte die Polizei mit. In anderen Quellen ist von vier Toten die Rede. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.

Die BNP wirft Anhängern der regierenden Awami-Liga vor, in Rajshahi und Natore - die Städte liegen rund 220 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Dhaka - in die Menge geschossen zu haben.

"Tag der Ermordung der Demokratie"

In Dhaka riegelte die Polizei den Parteisitz der BNP ab. Die Parteivorsitzende der BNP und frühere Premierministerin Khaleda Zia, hatte ihre Anhänger für diesen Montag zu Protesten gegen den umstrittenen Wahlsieg von Regierungschefin Hasina bei der Parlamentswahl vor einem Jahr aufgerufen. Mit Demonstrationen sollten die Menschen an den "Tag der Ermordung der Demokratie" vor einem Jahr erinnern. Zia sitzt seit Samstag in ihrem Büro in der Hauptstadt Dhaka fest.

Die Polizei verstärkte inzwischen die Belagerung und stellte elf mit Sand und Steinen beladene Lastwagen in der Straße ab, die zu ihrem Büro führt. Bereitschaftspolizisten hielten Wache, auch Wasserwerfer standen bereit. Nach Lesart der Polizei dient die Abriegelung dem Schutz Zias. Mit den Lastwagen werde die Sicherheit verstärkt, sagte der Polizeichef des Bezirks Gulshan.

Kein Durchkommen auf dem Weg zur BNP-ZentraleBild: picture alliance/Landov

Die Awami-Liga hatte die Abstimmung im Januar 2014 deutlich gewonnen. Ihr Sieg stand jedoch von vornherein fest, weil die BNP dem Regierungslager Manipulationen bei der Parlamentswahl vorgeworfen und die Abstimmung boykottiert hatte. Die Opposition fordert seitdem Neuwahlen. Bei Protesten rund um die umstrittenen Wahlen starben in dem südasiatischen Land bereits mehr als 100 Menschen.

qu/sti (dpa, afp, rtre)

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