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KonflikteSyrien

Tödlicher Angriff auf iranische Botschaft in Syrien

2. April 2024

Bei der Attacke in Damaskus wurden nach iranischen Angaben hochrangige Kommandeure der Revolutionsgarden getötet. Teheran kündigte Vergeltung an.

Syrien Angriff auf ein Gebäude in der Nähe der iranischen Botschaft in Damaskus
Ein Nebengebäude der iranischen Botschaft in Damaskus, in dem sich die Konsularabteilung befand, wurde völlig zerstört - im Stadtteil Masseh haben weitere diplomatische Vertretungen sowie UN-Organisationen ihren SitzBild: Firas Makdesi/REUTERS

Bei einem Angriff auf die iranische Botschaft in Syrien sind nach Angaben der Islamischen Republik mindestens sieben Mitglieder der Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden, darunter zwei Generäle der Al-Kuds-Brigaden. Die Revolutionsgarden sind eine Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte. Die Al-Kuds-Brigaden sind als Teil der IRGC für Auslandseinsätze zuständig.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien sprach von insgesamt elf Toten: acht Iranern, zwei Syrern und einem Libanesen. Zivilisten seien nicht unter den Opfern, sagte der Leiter der oppositionsnahen Organisation, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten aus der Region. Syrische Staatsmedien melden inzwischen den Tod von 13 Personen.

Raisi: "Aggressiver Akt"

Das iranische Außenministerium machte Israel für den Beschuss des Gebäudekomplexes in der syrischen Hauptstadt Damaskus verantwortlich. Ähnlich äußerten sich Vertreter Russlands und Chinas. Die israelische Armee lehnte eine Stellungnahme ab.

Der Religionsführer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, der zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist, erklärte in einer auf Israel zielenden Mitteilung: "Das boshafte Regime wird durch unsere tapferen Männer bestraft werden." Präsident Ebrahim Raisi sprach von einem "aggressiven, verachtenswerten Akt der Invasion", der "nicht unbeantwortet" bleiben werde.

Außenminister Hussein Amirabdollahian teilte im Onlinedienst X mit, Teheran habe den Vereinigten Staaten über schweizerische Diplomaten eine "wichtige Botschaft" übermitteln lassen. Der Iran habe dabei die "terroristische Dimension" des Angriffs und die "Verantwortung der US-Regierung" hervorgehoben. Die Schweiz vertritt die Interessen der USA im Iran, weil zwischen diesen beiden Ländern seit Jahrzehnten keine diplomatischen Beziehungen mehr bestehen.

Israel hat in der Vergangenheit wiederholt militärische Einrichtungen des Irans unter Beschuss genommen, ebenso Stellungen der von Teheran unterstützen Hisbollah-Miliz im Libanon, die von Israel, Deutschland, den USA und mehreren arabischen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird. Zu eigenen Angriffen auf syrischem Territorium äußert sich die israelische Armee in der Regel nicht.

jj/pg/sti (dpa, afp, rtr)