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KonflikteUkraine

Tödlicher Angriff auf russischen Marinestützpunkt

26. Dezember 2023

Die Ukraine nimmt den Hafen von Feodossija ins Visier - und steht selbst weiter unter russischem Beschuss. Das Einberufungsalter für ukrainische Soldaten soll per Gesetz gesenkt werden.

Russland Sewastopol 2019 | Russisches Landungsschiff Nowotscherkassk
Das russische Landungsschiff "Nowotscherkassk" wurde in einer polnischen Werft gebaut und 1987 in Dienst gestellt (Archivbild)Bild: Ulf Mauder/dpa/picture alliance

Die Ukraine hat ein Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte attackiert. Das Landungsschiff "Nowotscherkassk" sei auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim mit Marschflugkörpern beschossen und dabei zerstört worden, erklärte die ukrainische Luftwaffe. Es habe mutmaßlich iranische Drohnen transportiert, die von Russland gegen die Ukraine hätten eingesetzt werden sollen.

Der russische Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, bestätigte einen "feindlichen Angriff" auf den wichtigen russischen Marinestützpunkt Feodossija. Dabei seien mindestens ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, die "Nowotscherkassk" sei durch Beschuss beschädigt worden. Die Ukraine greift immer wieder militärische Ziele auf der Krim an. Im April 2022 hatte sie das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, die "Moskwa", versenkt.

Kampf auch um die Deutungshoheit

Unterdessen meldet Russland die Besetzung Marjinkas im ostukrainischen Gebiet Donezk. Der Ort stehe unter eigener Kontrolle, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in St. Petersburg. Das ukrainische Militär wies die Behauptung allerdings zurück. "Der Kampf um Marjinka geht weiter", sagte der für den Frontabschnitt verantwortliche Militärsprecher, Olexander Schtupun, im Fernsehen. Die Stadt sei völlig zerstört. Doch es befänden sich nach wie vor ukrainische Soldaten darin.

In der Ukraine leben die Menschen seit Jahren mit den Folgen des Krieges - hier ein Archivbild aus Bachmut im östlichen Gebiet DonezkBild: Alex Babenko/REUTERS

Die russischen Streitkräfte griffen in der Nacht zu Dienstag mehrere Regionen der Ukraine mit sogenannten Kamikaze-Drohnen an. In ukrainischen Medien ist von zahlreichen Explosionen die Rede. Diese gingen auf den Einsatz der Flugabwehr zurück, heißt es. Neben Mykolajiw und Kriwyj Rih im Süden des Landes berichten auch zentralukrainische Regionen von Drohnenattacken.

In ihrem Verteidigungskampf gegen Russland, der seit einer Großinvasion im Februar 2022 andauert, wird die Ukraine das Einberufungsalter für Soldaten von 27 auf 25 Jahre senken, wie aus einem Gesetzentwurf des Parlaments hervorgeht. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in der vergangenen Woche erklärt, die Armee wolle weitere 450.000 bis 500.000 Ukrainer mobilisieren. Zu den erklärten Zielen gehört auch die Rückeroberung der Halbinsel Krim, die Moskau seit 2014 völkerrechtswidrig als Teil des eigenen Staatsgebiets ausweist.

jj/sti (dpa, afp, rtr)