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Konflikte

Tödlicher Anschlag auf Kirche in Burkina Faso

2. Dezember 2019

Die Welle der Aggressionen gegen christliche Kirchen in Burkina Faso geht weiter: Diesmal überfielen schwer bewaffnete Männer eine Kirche in Hantoukara im Osten des Landes und erschossen mindestens 14 Menschen.

Burkina Faso Messe in einer katholischen Kirche in Ouagadougou
Christen feiern in einer katholischen Kirche in der Hauptstadt Ouagadougou eine Messe (Archivbild)Bild: Imago Images/UIG/P. Lissac

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen stürmte rund ein Dutzend Angreifer die Kirche in dem Ort nahe der Grenze zum Niger. Die Bewaffneten hätten "14 Gläubige hingerichtet, darunter den Pastor und Kinder". Eine andere Quelle sprach ebenfalls von 14 getöteten Gläubigen, bei denen es sich ausschließlich um Männer gehandelt habe. Zahlreiche Menschen seien bei dem Überfall während eines Gottesdienstes verletzt worden, teilten die Behörden mit. Soldaten hätten sich auf die Suche nach den Angreifern gemacht, die mit Motorrädern vom Anschlagsort geflüchtet seien.

In dem westafrikanischen Staat gab es seit Februar eine Reihe von Anschlägen auf christliche Einrichtungen, bei denen bis Sonntag 21 Menschen getötet wurden. In Burkina Faso leben rund zwei Drittel Muslime und ein Drittel Christen. In der Vergangenheit hatten beide Religionen in dem Land eine friedliche Koexistenz geführt. Zuletzt attackierten Gruppen islamischer Dschihadisten neben Christen auch Muslime, die sie für nicht radikal genug halten. Seit 2015 leidet das Land unter Angriffen von Dschihadisten, die ihren Aufstand im benachbarten Mali begonnen hatten. Bisher wurden mindestens 600 Menschen getötet. 

Blutiger Angriff auf Konvoi

Erst Anfang November waren bei einem Angriff auf einen Konvoi mit Beschäftigten des kanadischen Goldproduzenten Semafo 38 Menschen getötet und mehr als 60 verletzt worden.  Das in Montreal heimische Bergbauunternehmen Semafo teilte mit, der Konvoi aus fünf Bussen sei auf der Straße zwischen Fada und der Goldgrube Boungou im Osten des Landes unterwegs gewesen. Er sei von Soldaten eskortiert worden.

Die anhaltende Gewalt in Burkina Faso hat bereits zu einer Massenflucht in dem verarmten Land geführt. Etwa 486.000 Menschen seien bisher innerhalb der Landesgrenzen geflohen, davon 267.000 allein in den vergangenen drei Monaten, erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) im Oktober. Weitere 16.000 Flüchtlinge hielten sich in den Nachbarländern auf. Rund 1,5 Millionen Menschen seien dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Viele Menschen seien wiederholt vertrieben worden, sagte UNHCR-Sprecher Andrew Mbogori. Die Aussichten auf eine baldige Rückkehr in ihre Heimat seien jedoch schlecht.

kle/cw (afp, rtr)

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