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KonflikteIsrael

Tödlicher Anschlag bei Tel Aviv in Israel

15. Januar 2024

Seit Beginn des Israel-Hamas-Krieges Anfang Oktober hat sich auch die Sicherheitslage in israelischen Städten verschärft. Nun wird ein Anschlag aus Raanana nördlich von Tel Aviv gemeldet.

Verdächtiger Rammangriff in Raanana: Israelisches Forensik-Personal untersucht beschädigtes Auto (15.01.2024)
Ermittlungen an mutmaßlichem Anschlagsort in RaananaBild: Jack Guez/AFP

Bei einem mutmaßlichen Anschlag mit mindestens einem Auto sind in der israelischen Stadt Raanana nördlich von Tel Aviv eine Frau getötet sowie mindestens 13 Menschen verletzt worden. Nach Angaben der Polizei werden zwei Palästinenser aus dem von Israel besetzten Westjordanland verdächtigt, mindestens ein Auto gestohlen und an mehreren Orten in Raanana Passanten angefahren zu haben. Beide wurden demnach festgenommen.

Nach Angaben des israelischen Polizeichefs Kobi Shabtai sind die beiden mutmaßlichen Täter verwandt und stammen aus der Stadt Hebron im Westjordanland. Sie gelangten demnach illegal an die Tatorte.

Das Meir-Krankenhaus in Kfar Saba nahe Raanana teilte mit, dass eine schwer verletzte Frau trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sei. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom meldete mindestens 13 Verletzte, zwei davon lebensbedrohlich. Laut umliegenden Krankenhäusern sind auch neun Kinder unter den Verletzten. Die "Times of Israel" meldet, ein 16-Jähriger sei in ernstem Zustand.

Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu dem Anschlag. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von der Europäischen Union und anderen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, bezeichnete den Anschlag als eine Reaktion auf die "anhaltende Aggression" gegen das palästinensische Volk im Westjordanland und im Gazastreifen. Seit dem Beginn des Israel-Hamas-Krieges im Gazastreifen haben sich auch die Spannungen zwischen Israel und den Palästinensern im israelisch besetzten Westjordanland verschärft.

Hamas-Behörde: Mehr als 130 Tote bei israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden weitere 132 Menschen getötet worden. Die Zahl der insgesamt seit Kriegsbeginn getöteten Palästinenser sei auf rund 24.100 gestiegen, teilte die Behörde mit. Demnach wurden zudem 60.834 Menschen verletzt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Durch israelischen Angriff zerstörtes Gebäude in Chan Junis (am Freitag)Bild: Mohammed Dahman/AP/picture alliance

Nach einer Mitteilung der israelischen Armee wurden seit Kriegsbeginn etwa 9000 Mitglieder der Hamas und anderer Terrorgruppen getötet. Bei einem Einsatz in einer Kommandozentrale der Hamas in Chan Junis beschlagnahmte die Armee nach eigenen Angaben Granaten, weitere Waffen und Ausrüstung der Hamas.

Geiselangehörige wünschen deutsches Einwirken

Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas Israel brutal überfallen und etwa 1140 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Immer noch sind Gekidnappte in der Gewalt der Hamas - inzwischen seit mehr als 100 Tagen.

Die Familien mehrerer deutsch-israelischer Geiseln haben bei einem Besuch in Deutschlands Hauptstadt Berlin an diesem Montag die Bundesregierung um Hilfe bei einer neuen Vermittlung gebeten. "Von Deutschland wünschen wir uns, dass es auf Katar als wichtigen Vermittler einwirkt, um alle Geiseln freizubekommen", sagte Efrat Machikawa, die Nichte des aus dem Kibbuz Nir Oz entführten 79-jährigen Gadi Moses. "Denn die Zeit für die Geiseln wird knapp."

Geisel-Angehörige Efrat MachikawaBild: Christoph Soeder/dpa/picture alliance

Die rund zehn Familien umfassende Delegation hat ihre Bitte auch bei einem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vortragen, der die Angehörigen in Schloss Bellevue am Montagvormittag empfing. "Wir wissen, dass Deutschland alles tut, um uns zu helfen", sagte Alon Nimrodi, dessen 19-jähriger Sohn Tamir von der radikalislamischen Palästinenserorganisation entführt wurde.

Diese Haltung Deutschlands habe er auch bei dem jüngsten Besuch von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Jerusalem wahrgenommen. Deutschlands Solidarität für Israel sei "ein Vorbild für die Welt", fügte Machikawa hinzu.

AR/kle/hf (dpa, afp)

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