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PolitikEuropa

Tödlicher Anschlag mitten in Istanbul

13. November 2022

Dabei sind auf der beliebten Einkaufsstraße Istiklal mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Der türkische Präsident Erdogan spricht von einem "hinterhältigen Anschlag".

Krankenwagen und Rettungskräfte auf der Einkaufmeile Istiklal in Istanbul
Krankenwagen und Rettungskräfte auf der Einkaufmeile Istiklal in Istanbul Bild: Kemal Aslan/REUTERS

Der Istanbuler Gouverneur Ali Yerlikaya twitterte, die Explosion an diesem Sonntag habe sich gegen 16:20 Uhr (1320 GMT) ereignet. Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach von einem "hinterhältigen Anschlag". Die Verantwortlichen würden "demaskiert" werden. 

Vizepräsident Fuat Oktay sagte später, es sei ein "Terroranschlag" gewesen - und deutete an, dass eine Attentäterin beteiligt gewesen sei. Eine Verdächtige habe eine Bombe gezündet, sagte er, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Oktay bezifferte die Zahl der Verletzten auf 81.

Die türkische Medienaufsichtsbehörde hatte zunächst ein Verbot für die Berichterstattung über die Explosion verhängt. Damit durften die Sender also keine Videos vom Moment der Explosion oder den Folgen zeigen. Der Oberste Rundfunk- und Fernsehrat hatte bereits in der Vergangenheit ähnliche Verbote nach Anschlägen, Unfällen und einigen politischen Themen verhängt.

Ein im Internet veröffentlichtes Überwachungsvideo zeigt jedoch den Ausbruch von Flammen, während sich Fußgänger umdrehen und weglaufen. Krankenwagen, Feuerwehrautos und Polizei befinden sich am Tatort. Wie Nutzer sozialer Medien berichten, sind Geschäfte geschlossen und die Straße gesperrt worden.

Türkische Sicherheitskräfte sichern den Ort der Explosion in Istanbul abBild: Kemal Aslan/REUTERS

Steinmeier kondoliert

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan kondoliert. "Meine Gedanken sind bei den Opfern und deren Angehörigen, und meine Genesungswünsche gehen an alle Verletzten", schrieb Steinmeier. "In diesem Moment des Schocks stehen wir Deutsche an der Seite der Bürgerinnen und Bürger Istanbuls und des türkischen Volkes."

Die Istiklal-Allee ist eine bei Touristen und Einheimischen beliebte Durchgangsstraße, die von Geschäften und Restaurants gesäumt ist. Zum Zeitpunkt des Anschlags war die Fußgängerzone besonders gut besucht. 

Die Türkei wurde zwischen 2015 und 2017 von einer Reihe tödlicher Bombenanschläge durch die Gruppe Islamischer Staat und verbotene kurdische Gruppen heimgesucht.

rb/hf (AFP, AP, dpa, Reuters)

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