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Tödlicher Autopilot-Unfall: Tesla vermeidet Prozess

9. April 2024

Bei dem Unfall 2018 in der Nähe von San Francisco war ein 38-jähriger Ingenieur ums Leben gekommen. Das Unternehmen einigte sich nun mit der Familie.

Nach einem Unfall brennt ein Tesla Model X
Ein Tesla Model X ist nach einem Unfall auf einem US-Highway in Kalifornien in Brand geraten (Archivbild)Bild: S. Engleman/Handout via REUTERS

Der US-Elektroautobauer Tesla hat einen langen Prozess wegen eines tödlichen Unfalls mit seiner Autopilot-Software mit einem Vergleich abgewendet. Das Unternehmen einigte sich mit der Familie eines vor sechs Jahren tödlich verunglückten Tesla-Fahrers. Das geht aus Gerichtsdokumenten in San José im Bundesstaat Kalifornien hervor. Die Höhe der an die Angehörigen zu zahlenden Summe soll demnach geheim bleiben.

Teslas Autopilot-System soll fehlerhaft gewesen sein

Ein ehemaliger Ingenieur des Technologiekonzerns Apple war im März 2018 auf einer Autobahn beim kalifornischen Mountain View mit seinem Tesla X mit der Autopilot-Funktion unterwegs, als sein Auto gegen eine Betonabsperrung krachte. Der Familienvater starb später an seinen Verletzungen.

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01:14

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In der 2019 eingereichten Klage argumentierten die Kläger, dass Teslas Autopilot-System, das zum Zeitpunkt des Aufpralls aktiviert war, "fehlerhaft" gewesen sei. Es habe die Begrenzungslinien der Fahrspuren auf der Autobahn falsch registriert und die Betonleitplanke nicht erkannt. Daher habe es "das Auto nicht gebremst, sondern es stattdessen beschleunigt".

Hände am Lenkrad

Der Autobauer Tesla hat derzeit mit einem Absatzrückgang zu kämpfenBild: David Zalubowski/AP/picture alliance

Die Behörden verwiesen darauf, dass der Fahrer zum Zeitpunkt des Unfalls trotz Warnungen des Bordcomputers seine Hände nicht am Steuer hatte. Tesla bietet seit mehreren Jahren sein Autopilot-System in allen neuen Autos an. Der Assistent passt etwa die Geschwindigkeit an den Verkehr an und hält das Fahrzeug in der Spur. Der Konzern weist darauf hin, dass der Fahrer die Hände am Lenkrad halten und wachsam bleiben muss.

Der Fall ist einer von fast 1000 Unfällen im Zusammenhang mit der Nutzung des Tesla-Autopilots, die von der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA untersucht werden. Bei solchen Unfällen kamen 23 Menschen ums Leben.

Tesla-Chef Elon Musk zu Besuch in Deutschland, wo Tesla ein Werk in Grünheide bei Berlin betreibtBild: Patrick Pleul/dpa/picture alliance

Im vergangenen Jahr fuhr Tesla vor Gericht einen Sieg ein: Im Fall eines 2019 in der Nähe von Los Angeles von der Fahrbahn abgekommenen Tesla-Wagens stellte ein Schwurgericht keinen spezifischen Herstellungsfehler bei dem Fahrassistenz-System fest, der zu dem tödlichen Unfall geführt hätte. Die Jury räumte jedoch nicht die allgemeine Kritik am Autopilot-System aus.

pg/jj (afp, rtr)

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