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Katastrophe

Tödliches Gedränge bei US-Musikfestival

6. November 2021

Bei einem Musikfestival im US-Bundesstaat Texas ist es unter den Besuchern zu einer mutmaßlichen Massenpanik gekommen. Dabei kamen mindestens acht Menschen ums Leben.

USA Texas Houston | Astroworld Festival
Zahlreiche Musikfans drängen sich vor der Bühne des Astroworld-Festivals in HoustonBild: Trish Badger/MediaPun/imageSPACE/picture alliance /

17 Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden, sagte der Feuerwehrchef der texanischen Stadt Houston, Samuel Peña. Elf von ihnen erlitten demnach einen Herzstillstand. Mehr als 300 Menschen wurden in einem Feldhospital am Festivalgelände im NRG Park medizinisch versorgt. 

"Die Menge begann sich vor der Bühne zusammenzudrängen, was eine Panik auslöste und zu Verletzungen führte", erklärte Peña. "Die Menschen fielen um, wurden bewusstlos und es entstand zusätzliche Panik."

Der US-Rapper Travis Scott bei seinem Auftritt in HoustonBild: Amy Harris/Invision/AP/picture alliance

Die mutmaßliche Massenpanik brach bei einem Auftritt des amerikanischen Rappers Travis Scott aus, der das Festival 2018 gegründet hatte. Der 29-Jährige hatte nach einem Bericht der Zeitung "Houston Chronicle" vor dem tödlichen Gedränge seinen Auftritt aufgrund von Zwischenfällen im Publikum mehrfach unterbrechen müssen.

Weitere Auftritte abgesagt

Nach Angaben der Feuerwehr nahmen etwa 50.000 Menschen an dem zweitägigen Astroworld-Festival teil, das im Zentrum von Houston im US-Bundesstaat Texas stattfindet. Die für diesen Samstag vorgesehenen Auftritte wurden nach dem Unglück abgesagt. Auf dem Festival sollten auch Künstler wie SZA und Bad Bunny auftreten. Die Behörden richteten eine Anlaufstelle ein, an die sich Angehörige auf der Suche nach Vermissten wenden konnten.  

Dichtes gedrängt warten diese jungen Leute auf Einlass ins FestivalgeländeBild: Amy Harris/Invision/AP/picture alliance

Die örtliche Polizei teilte mit, zur Aufklärung des Unglücks untersuche sie Videoaufzeichnungen aus der Arena. "Innerhalb weniger Minuten gingen mehrere Menschen zu Boden und erlitten eine Art Herzstillstand", erläuterten die Ermittler. Die genauen Hintergründe des Vorfalls sind unklar. Eine Stellungnahme der Veranstalter liege noch nicht vor, berichtet der Fernsehsender CNN.

Die Tragödie erinnert an das Schicksal von 21 Menschen bei der Duisburger Loveparade, die 2010 im Gedränge zu Tode gedrückt wurden. Auf dem dänischen Roskilde-Festival starben bei einem Konzert der US-Rockband Pearl Jam im Sommer 2000 neun Menschen vor der Bühne. Sie wurden durch die von hinten drückende Menge zu Fall gebracht und totgetrampelt. 

Nach einem Konzert in der belarussischen Hauptstadt Minsk kamen 1999 mehr als 50 Menschen bei einer Massenpanik ums Leben. Bei einem Auftritt der Toten Hosen in Düsseldorf erstickte 1997 eine 16-Jährige, als Tausende Fans in den Innenraum des Rhein-Stadions drängten. Rund 300 Menschen wurden verletzt. 

kle/se (afp, rtr, dpa, ape)