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Politik

"Türkei behindert Auslandskorrespondenten"

28. Februar 2019

Die Organisation Reporter ohne Grenzen spricht von einem "dreisten Versuch", unabhängige Journalisten auszubremsen. Die türkischen Behörden legen Korrespondenten aus dem Ausland immer wieder Steine in den Weg.

Türkei Präsident Recep Tayyip Erdogan in Istanbul
Reporter bei einem Statement des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (Archivbild)Bild: picture-alliance/AA/B. Ozkan

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) wirft den türkischen Behörden vor, die Arbeit vieler Auslandskorrespondenten zu behindern. "Dass Journalistinnen und Journalisten internationaler Medien offenbar die Akkreditierung verweigert wird, ist ein dreister Versuch, unabhängige Auslandsberichterstattung einzuschränken", erklärte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. Die Türkei müsse umgehend dafür sorgen, dass Korrespondenten aus anderen Ländern dort frei arbeiten können.

ROG zufolge hat etwa jeder zweite deutsche Korrespondent in der Türkei zum Jahreswechsel keine Verlängerung seiner Akkreditierung erhalten. Schon vor zwei Wochen hatte die Bundesregierung die türkischen Behörden aufgefordert, den deutschen Journalisten rasch neue Presseausweise auszustellen. Darüber hinaus sind aber auch Berichterstatter aus zahlreichen weiteren Staaten betroffen.

Platz 157 von 180

Der jährlich zu erneuernde Presseausweis ist die offizielle Arbeitserlaubnis für ausländische Reporter in der Türkei. Ohne dessen Vorlage erhalten Korrespondenten normalerweise keine Aufenthaltsgenehmigung.

Auslandskorrespondenten verfolgen eine Pressekonferenz in Istanbul am Bildschirm - weil sie nicht eingelassen wurdenBild: picture-alliance/AP Photo/C. Feiland

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen steht die Türkei auf Platz 157 von 180 Ländern. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder europäische Journalisten unter Terrorverdacht festgenommen, darunter Deniz Yücel, der für die deutsche Tageszeitung "Die Welt" tätig ist, und die Journalistin Mesale Tolu.

Der Türkei-Korrespondent von ROG, Erol Önderoglu, sitzt zurzeit in Untersuchungshaft. Ihm wird "Propaganda für eine terroristische Organisation" vorgeworfen. Ein Urteil wird für Mitte April erwartet.

jj/uh (dpa, afp)

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