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Türkei beschlagnahmt Billigschwimmwesten

6. Januar 2016

In Izmir ging die Polizei gegen Geschäftemacher vor, die aus der Flüchtlingskrise Profit schlagen wollen. Auch bei Ertrunkenen in der Ägäis waren nicht funktionstüchtige Westen und marode Schlauchboote gefunden worden.

Angebot von Schwimmwesten in einem Laden in Izmir (foto: DW)
Brauchbar oder gefährlich? Angebot von Schwimmwesten in einem Laden in IzmirBild: DW/A. Lekas Miller

Bei einer Razzia in der Stadt Izmir im Westen der Türkei stellte die Polizei mehr als 1200 billig gemachte Schwimmwesten sicher, die für Flüchtlinge bei ihrer Odyssee über das Agäische Meer nach Griechenland bestimmt waren. Der von der Polizei durchsuchte Betrieb habe die Rettungswesten illegal hergestellt, wie örtliche Medien meldeten.

Keine der beschlagnahmten Westen habe die vorgeschriebenen Sicherheitsnormen erfüllt, berichtete die Nachrichtenagentur Dogan. So ermöglichten die Schwimmwesten es ihren Nutzern nicht, den Kopf über Wasser zu halten. In der Firma arbeiteten nach diesen Angaben auch zwei junge Frauen, die aus Syrien nach Izmir geflohen waren. Gegen die Inhaber des Unternehmens wurde Strafantrag gestellt.

Erst am Dienstag waren mindestens 36 Flüchtlinge, darunter viele Kinder, nach mehreren Schiffbrüchen vor der türkischen Küste ertrunken. Die Flüchtlinge hatten versucht, von der Türkei aus auf die griechische Insel Lesbos zu gelangen. Laut dem Sender CNN Türk sollen viele der Opfer nicht funktionsfähige Rettungswesten getragen haben. Vielmehr hätten sich diese noch mit Wasser vollgesaugt. Solche Westen von geringer Qualität werden vor allem in der Küstenregion unter der Hand verkauft.

Ein CNN-Reporter sagte, die Migranten hätten zur Überfahrt zudem Schlauchboote von minderwertiger Qualität benutzt.

In der Türkei halten sich zurzeit rund 2,2 Millionen Syrer und 300.000 Iraker auf, die vor dem Krieg in ihren Heimatländern flüchteten. Viele von ihnen versuchen weiterhin trotz stürmischer See, von der Türkei aus in die EU kommen.

SC/sti (afp, dpa)

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