1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Türkei greift PKK im Nordirak an

19. September 2015

Die türkische Luftwaffe hat erneut PKK-Stellungen im Nordirak bombardiert. Mindestens 55 kurdische Kämpfer wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen getötet. Ein baldiges Ende der Gewalt ist nicht in Sicht.

Ein türkischer Kampfjet (Bild: AFP/Getty Images)
Ein türkischer Kampfjet (Symbolbild)Bild: Getty Images/AFP

Die Türkei geht weiter mit Luftangriffen gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vor. Sie griff Stellungen der Organisation im Nordirak an und tötete dabei nach Angaben aus Sicherheitskreisen mindestens 55 Kämpfer. Die Jets seien von der Basis in Diyarbakir im Südosten des Landes gestartet und unversehrt zurückgekehrt.

Seit dem Scheitern des mehr als zwei Jahre anhaltenden Waffenstillstands im Juni gibt es fast täglich Gewalt zwischen der PKK und der türkischen Armee. Besonders betroffen ist der Südosten der Türkei, in dem viele Kurden leben. Die türkische Luftwaffe bombardiert immer wieder Stellungen der PKK, auch im bergigen Nordirak. Die PKK wiederum verübt tödliche Anschläge auf Sicherheitskräfte. Die Hoffnungen auf ein Ende des drei Jahrzehnte andauernden Konflikts rücken damit in weite Ferne.

Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt ein hartes Vorgehen gegen die PKK an.Bild: picture-alliance/dpa/Presidential Press Office

Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anatolia sind seit der Aufkündigung des Waffenstillstands rund 120 Soldaten und Polizisten getötet worden sowie etwa 1.200 PKK-Kämpfer. Die kurdische Arbeiterpartei selbst veröffentlicht keine Opferzahlen.

Neuwahlen am 1. November

Die Türken wählen am 1. November ein neues Parlament, nachdem die AKP von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bei den vorhergehenden Wahlen keine absolute Mehrheit erhielt und Gespräche mit möglichen Koalitionspartnern scheiterten. Kritiker unterstellen, dass Erdogan die Verhandlungen bewusst hintertrieb und den Konflikt mit der PKK anheizt, um wieder eine absolute Mehrheit zu erhalten.

Der Präsident versprach seinen Landsleuten, dass der Kampf weitergehen werde, bis kein "Terrorist" mehr lebe. Die Regierung in Ankara bezeichnet die kurdischen Aufständischen als Terroristen. In Ankara nahmen am Donnerstag zahlreiche Menschen an einem Marsch gegen Terrorismus teil. "Ja zur Einheit, nein zum Terror", skandierten die Menschen, die einem Aufruf von rund 200 Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Berufsverbänden gefolgt waren.

Ba/jj (rtr/AFP/dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen