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Türkei will Visumspflicht für Syrer

17. Dezember 2015

Die Türkei will eine Visumpflicht für Syrer einführen. Das verkündete der türkische Ministerpräsident Davutoglu in Brüssel. Syrien hat bereits reagiert und will nun auch Türken die freie Einreise verweigern.

Männer mit syrischen Pässen an einer Grenzkontrolle (Foto: AP)
Der syrische Pass alleine reicht ab Januar nicht mehr, um in die Türkei einreisen zu dürfenBild: picture-alliance/AP Photo/H. Malla

Die Visumspflicht soll ab dem 8. Januar gelten, erklärte Davutoglu bei einem Treffen mit Regierungschefs von zehn EU-Staaten in Brüssel. Es handele sich dabei um eine Sicherheitsmaßnahme angesichts der hohen Zahl von Menschen mit gefälschten syrischen Pässen, die vor allem aus Ägypten oder dem Libanon einreisten. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa erklärte ein ranghoher Regierungsvertreter, die Tür werde für Menschen, die klar als Flüchtlinge erkennbar seien, nach wie vor offen bleiben.

Bei dem Gespräch kündigte Davutoglu auch eine stärkere Zusammenarbeit der türkischen mit der griechischen Küstenwache an, um Flüchtlinge auf See zu stoppen. Seinen Angaben zufolge habe die türkische Küstenwache bereits mehr als 170 Schlepper festgenommen und rund 87.000 Flüchtlinge gestoppt.

Syrische Trotzreaktion

Die syrische Regierung hat bereits auf die Ankündigung der Visumspflicht reagiert und plant nun ihrerseits ebenfalls, türkische Staatsbürger mit einer Visumspflicht zu belegen. Das Außenministerium in Damaskus erklärte am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Sana, diese Maßnahme gehe auf eine Entscheidung der Türkei vom 9. Dezember zurück, ohne dies im Detail auszuführen. Ankara trage die Verantwortung für die Konsequenzen, die dies für die Beziehung beider Völker habe.

Die einstigen Verbündeten Türkei und Syrien hatten 2009 ein bilaterales Abkommen zur Visafreiheit beschlossen. Ankara distanzierte sich jedoch im Zuge des Syrien-Konflikts von der syrischen Führung und brach 2011 die diplomatischen Beziehungen zu dem Nachbarland ab.

djo/fab (afp, dpa)

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