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Politik

Türkei schießt syrischen Hubschrauber ab

14. Februar 2020

Damit haben türkische Einheiten nach Informationen von Aktivisten innerhalb von nur vier Tagen zwei Armeehelikopter zerstört. Alle Piloten starben. Nach neun Jahren Krieg ist Syrien weiter denn je von Frieden entfernt.

Trümmerteile des in der Provinz Aleppo abgeschossenen syrischen Armeehubschraubers (Foto: Getty Images/AFP/O. Haj Kadour)
Trümmerteile des in der Provinz Aleppo abgeschossenen syrischen Armeehubschraubers Bild: Getty Images/AFP/O. Haj Kadour

Die türkische Armee hat Aktivisten zufolge im Nordwesten Syriens erneut einen Hubschrauber der syrischen Armee abgeschossen. Durch den Raketenbeschuss in der Provinz Aleppo seien die beiden Hubschrauberpiloten getötet worden, teilte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, mit. Ihre beiden Leichen seien gefunden worden. Nach Meldungen der türkische Nachrichtenagentur Anadolu attackierten von der Türkei unterstützte Rebellen den Helikopter. Die Regierung in Ankara selbst gab zu dem Vorfall zunächst keine Stellungnahme ab. Aleppo wird von den Soldaten des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad kontrolliert. 

Ankara und Moskau unterstützen gegnerische Parteien

Bereits am Dienstag war in der umkämpften nordsyrischen Provinz Idlib ein Militärhubschrauber der Regierungstruppen abgeschossen worden. Dabei starben ebenfalls die beiden Piloten. Auch in diesem Fall schrieb die Beobachtungsstelle den Angriff der Türkei zu. Die der syrischen Opposition nahestehende Einrichtung mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Aktivisten in Syrien.

Der Absturz des am Dienstag in Idlib abgeschossen syrischen Helikopters. Dabei starben beide PilotenBild: picture-alliance/AP Photo/G. Alsayed

Die Assad-Truppen rücken mit Unterstützung der russischen Luftwaffe gegen die Rebellen vor, die in Idlib nach neun Jahren Bürgerkrieg ihre letzte Hochburg halten. Die Türkei unterstützt einige der Rebellengruppen, die gegen Assads Soldaten kämpfen. Da die Türkei und Russland gegnerische Parteien unterstützen, ist die Beziehung der beiden Länder angespannt.

Erdogan droht mit Vergeltung "überall" in Syrien

Beim syrischen Vormarsch wurden nach Angaben der Regierung in Ankara bereits mehrere türkische Soldaten getötet. Die Türkei unterhält in der Region 13 Beobachtungsposten. Ihr Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit massiver Vergeltung  "überall" in Syrien gedroht, sollte auch nur ein weiterer türkischer Soldat verletzt werden. Die Syrische Beobachtungsstelle teilte mit, die Türkei habe seit Anfang des Monats rund 6500 Soldaten als Verstärkung in den Nordwesten Syriens geschickt. Zudem seien 1900 Militärfahrzeuge dorthin gebracht worden.

Ein türkischer Militärkonvoi vor wenigen Tagen in Höhe der Stadt IdlibBild: Getty Images/AFP/O. Haj Kadour

Sieben Tote bei israelischen Luftangriffen

Bei israelischen Luftangriffen in Syrien wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle sieben Kämpfer getötet. Unter den Toten seien drei Soldaten der syrischen Regierungstruppen und vier Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden. Von israelischer Seite gab es keine Bestätigung für die Angriffe. Syrische Staatsmedien berichteten, die Regierungstruppen hätten in der Nacht mehrere Raketen über der Hauptstadt Damaskus abgefangen. Die Raketen seien von den Golanhöhen aus abgefeuert worden, meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana. Israel hat seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs 2011 bereits hunderte Luftangriffe in Syrien gegen die Truppen von Assad, iranische Ziele und mit dem Iran verbündete Milizen geflogen. Der Iran steht in dem Konflikt an Assads Seite. 

sti/kle (afp, ap, dpa, rtr)

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