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KatastropheTürkei

Bittere Bilanz nach Erdbeben-Katastrophe

24. Februar 2023

Fast drei Wochen sind seit den verheerenden Beben in der Türkei und Syrien vergangen. Die Zahl der registrierten Todesopfer hat nun eine weitere erschreckende Schwelle übersprungen.

Gräber von Erdbeben-Opfern in der Türkei
Gräber von Erdbeben-Opfern in der TürkeiBild: Selahattin Sonmez/DVM/abaca/picture alliance

Nach der Erdbeben-Katastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der registrierten Toten auf mehr als 50.000 gestiegen. Allein in der Türkei habe es mindestens 44.218 Opfer gegeben, berichtete die türkische Katastrophenschutz-Behörde Afad am Freitagabend. Aus Syrien meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zuletzt mindestens 5900 Tote. Hunderte Schwerverletzte schwebten noch in Lebensgefahr, heißt es.

In der Türkei ...

... sind nach Angaben der Regierung rund 20 Millionen Menschen von den Auswirkungen der Beben betroffen. Knapp zwei Millionen Menschen wurden Afad zufolge in Zelten und anderen Notunterkünften untergebracht.

Nach UN-Angaben war die Erdbeben-Katastrophe nicht nur nach Todesopfern die schlimmste in der türkischen Geschichte: Auch die Berge an Schutt und Geröll seien beispiellos, sagte eine Vertreterin des Entwicklungsprogramms UNDP in der Türkei. Mehr als 173.000 eingestürzte oder zumindest stark beschädigte Gebäude wurden dort offiziell gezählt.

Bergungsarbeiten in Kahranmanmaras (Türkei)Bild: Ylenia Gostoli/DW

Die türkische Architektenkammer TMMOB gibt der Regierung in Ankara große Mitschuld am Ausmaß der Katastrophe. Weil diese nachträglich Tausende ungenehmigte Bauten legalisiert habe, habe sie das Leben etlicher Menschen aufs Spiel gesetzt. Staatschef Recep Tayyip Erdogan weist die Vorwürfe zurück. 

In Syrien ...

... gehen die Vereinten Nationen von 8,8 Millionen Betroffenen aus. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte gibt es dort 100.000 Obdachlose. In mehr als 120 Orten im Land wurden demnach Häuser beschädigt oder ganz zerstört. Auch viele Kraftwerke, Stromleitungen, Schulen und Krankenhäuser seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Angesichts jahrelanger Bombardements und Kämpfe in dem Bürgerkriegsland lebten viele Menschen dort schon vor den Beben unter prekären Umständen.

Zelte für Obdachlose in Idlib (Syrien)Bild: Abdulmonam Eassa/Getty Images

Begonnen hatte die Beben-Serie am 6. Februar, als extreme Erdstöße den Süden der Türkei und den Norden Syriens erschütterten. Darauf folgten Tausende Nachbeben. An diesem Samstag traf ein Beben
der Stärke 5,2 die zentralanatolische Provinz Nigde in der Türkei, wie die Erdbebenwarte Kandilli mitteilte. Das Epizentrum lag im Bezirk Bor. Kurz zuvor hatte es nach Angaben der türkischen
Katastrophenschutzbehörde AFAD mehrere Beben der Stärke 4 gegeben.

wa/bru/se (dpa, rtr)

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