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Politik

Türkei will deutsche IS-Kämpfer loswerden

4. November 2019

Die Türkei sei doch kein "Hotel" für IS-Mitglieder, betonte das Innenministerium in Ankara schon am Wochenende. Mit Blick auf Deutschland wird der Kommunikationsdirektor von Präsident Erdogan nun konkreter.

Symbolfoto Deutscher Reisepass vor IS-Flagge
Bild: picture-alliance/Eibner-Pressefoto/Wuest

Die Türkei ist fest entschlossen, 20 deutsche Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in die Bundesrepublik zurückzuschicken. Dies teilte der Kommunikationsdirektor von Staatschef Recep Tayyip Erdogan mit. Nach Angaben von Fahrettin Altun hat die türkische Armee seit Beginn ihres jüngsten Einmarsches in Nordsyrien vor einem Monat vier deutsche IS-Mitglieder gefasst. Weitere 16 Bundesbürger sitzen demnach wegen IS-Mitgliedschaft bereits länger in Abschiebezentren.

"Wir brauchen die volle Zusammenarbeit und aktive Partnerschaft unserer Verbündeten im Kampf gegen den Terrorismus", sagte Altun in Istanbul. Er äußerte sich im Gespräch mit mehreren deutschen Medien.

"Inakzeptabel"

Schon am Samstag hatte der türkische Innenminister Süleyman Soylu erklärt: "Wir sind für niemandes IS-Mitglieder ein Hotel." Zugleich kritisierte er, dass mehrere europäische Staaten IS-Verdächtigen die Staatsangehörigkeit entzogen hätten. Das sei "inakzeptabel und unverantwortlich". Länder wie Großbritannien oder die Niederlande, aus denen einige der Gefangenen aus der türkischen Nordsyrien-Offensive stammten, machten es sich auf diese Weise einfach, klagte Soylu.

Sieht EU-Länder in der Pflicht: Süleyman SoyluBild: picture-alliance/AA/V. Furuncu

Die Offensive der Türkei im Oktober, die inzwischen durch eine Waffenruhe gestoppt wurde, richtete sich in erster Linie gegen die Kurdenmiliz YPG. Die Regierung in Ankara sieht in ihr einen syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie als Terrororganisation. Die von den Kurden dominierten "Syrischen Demokratischen Kräfte" (SDF) hatten ebenfalls etliche ausländische IS-Anhänger gefangen genommen. Mehrere europäische Staaten lehnten ihre Aufnahme bisher jedoch ab.

wa/nob (dpa, rtr)

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