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Politik

Türkei: Strafen gegen TV-Sender

27. Dezember 2018

Wegen Kritik an Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die türkische Rundfunkbehörde zwei Fernsehsender mit Sanktionen belegt. Programme von Fox TV und Halk TV sollen gesperrt werden. Außerdem müssen sie Geldstrafen zahlen.

Recep Tayyip Erdogan
Präsident Erdogan setzt immer mehr Journalisten unter DruckBild: picture-alliance/AA/M. Kula

Das Nachrichtenprogramm des prominenten Moderators Fatih Portakal auf dem Sender Fox TV darf für drei Sendungen nicht ausgestrahlt werden. Ein Programm des oppositionellen Senders Halk TV soll fünf Mal, ein weiteres Programm des Senders für drei Sendungen gesperrt werden, berichtete die türkische Zeitung "Hürriyet" unter Berufung auf die türkische Rundfunkbehörde (RTÜK).

Angst vor Protest?

Im Falle des Senders Fox TV stößt sich RTÜK an einer Aussage des Moderators Fatih Portakal. Er hatte angesichts steigender Gaspreise in seiner Nachrichtensendung die Frage gestellt, ob sich wegen des politischen Drucks überhaupt jemand auf die Straße trauen würde, um friedlich zu protestieren. "Los, lasst es uns machen. Können wir das etwa? Wie viele Menschen würden sich wohl trotz Angst auf die Straße trauen?", fragte er.

Fatih Portakals Sender muss eine Geldstrafe begleichenBild: twitter.com/FOXhaber

Erdogan kritisierte den Moderator, dessen Nachname "Orange" bedeutet, vergangene Woche daraufhin scharf, ohne ihn bei vollem Namen zu nennen. Der Präsident sprach lediglich von einer "Orange" oder "Zitrusfrucht", die zum Protest aufrufe. "Kenne Deine Grenzen", drohte Erdogan.

Der Sender Halk TV wurde unter anderem wegen kritischer Äußerungen der Schauspieler Metin Akpinar und Müjdat Gezen bestraft. Gegen die beiden laufen auch Ermittlungen wegen Beleidigung Erdogans und sie dürfen die Türkei nicht verlassen.

In einem Deutsche Welle-Interview zeigt sich der Schauspieler Gezen ungebrochen und sagt, er habe keine Angst. "Die Menschen, die hinter uns stehen, sind viel mehr als die, die Erdogan unterstützen."

ni/se (dpa, dw, rtr)

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