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Politik

Türkischer Vize will Wirtschaftshilfe

24. April 2017

Im türkischen Wahlkampf regnete es Nazi-Vorwürfe und andere Anschuldigungen gegen Deutschland. Nach dem Referendum will die türkische Regierung plötzlich zur Normalität zurück - denn sie braucht Hilfe.

Deutschland Türkei Mehmet Simsek und Wolfgang Schäuble G20 Baden-Baden
Im März trafen Vize-Regierungschef und Finanzminister Mehmet Simsek (links) und der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble beim G20-Finanzministertreffen in Baden-Baden aufeinanderBild: Getty Images/R. Wittek

"Ich denke, dass die Zeit kommen muss, zu einer Normalität in den Beziehungen zurückzukehren", sagte der türkische Vize-Regierungschef und Finanzminister Mehmet Simsek der "Bild"-Zeitung. Beim Treffen der G20-Finanzminister in Washington sei bereits wieder über Möglichkeiten diskutiert worden, der angeschlagenen türkischen Wirtschaft auf die Beine zu helfen. "Dafür brauchen wir Deutschland", sagte Simsek dem Blatt.

Aufschwung dringend benötigt

Das einst rasante Wachstum unter Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich stark abgeschwächt. Der gescheiterte Militärputsch vom 15. Juli und die folgenden politischen Turbulenzen haben bei Investoren für Unsicherheit gesorgt. Eine Reihe blutiger Anschläge haben zudem ausländische Besucher abgeschreckt und den Tourismus einbrechen lassen, der früher für fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufkam.

Das Wachstum fiel 2016 mit 2,9 Prozent zwar besser aus als erwartet, doch wurde zur Berechnung eine neue, bei Ökonomen umstrittene Methode verwendet. Die Arbeitslosigkeit stieg 2016 auf 10,9 Prozent, die türkische Lira verlor seit dem Putschversuch massiv an Wert. Im März war die Inflationsrate mit 11,29 Prozent außerdem auf den höchsten stand seit achteinhalb Jahren geklettert.

rk/as (afp, rtr, BILD)

 

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