T-rex im Computertomographen
19. Juni 201514 bis 15 Meter lang, etwa sechs Meter hoch und eine Körpermasse von fünf bis sechs Tonnen - solch einem gewaltigen Tier gegenüberzustehen - das möchte man sich gar nicht vorstellen. Ein Glück also, dass Tyrannosaurus rex vor etwa 65 Millionen Jahren ausgestorben ist, oder?
Einen der besterhaltenen Schädel haben niederländische Wissenschaftler vom Nationalmuseum "Naturalis Biodiversity Center" in Leiden nun genauer unter die Lupe genommen und gescannt. Für das passende Röntgengerät, das auch groß genug für den Riesenschädel ist, mussten sie extra ins bayrische Fürth. Dort steht eine Dinosaurier-geeignete Maschine, mit der kleinste Knochenteile nachgewiesen werden konnten.
"Die Bilder helfen uns, die Anatomie des Schädels besser zu verstehen", sagt Paläontologe Anne Schulp. Zum Beispiel sei dabei interessant, welche Regionen des Gehirns besonders ausgeprägt waren. Dabei wurden ganz behutsam mit dem Millionen Jahre alten Schädel umgegangen - nicht einmal für die Aufnahmen wurde er aus der Transportbox genommen, worin er sicher in Schaumstoff gelagert war.
Die Auferstehung des T-rex
Auch bei der Restauration des etwa 1,5 Meter langen und 500 Kilogramm schweren Dickkopfes helfen die Bilder: Eine Seite des Kiefers ist leider nicht mehr vollständig erhalten - hier hilft eine neumodische Prothese aus dem 3D-Drucker, das Überbleibsel aus dem Erdmittelalter wieder zu vervollständigen.
2013 wurde das T-rex-Weibchen im US-amerikanischen Bundestaat Montana gefunden. Der Saurier war bei seinem Tod vermutlich um die 30 Jahre alt. "Das Skelett zählt zu den fünf besterhaltenen weltweit", sagt Anne Schulp vom Naturalis Biodiversity Center. Es sei lediglich ein Bein, die Krallen, Zähne und das Ende des Schwanzes abhanden gekommen.
Der Dinosaurier soll bald im niederländischen Leiden ausgestellt werden. Damit wäre er das einzige Originalskelett eines T-rex in einem Museum außerhalb von Nordamerika.
hf/jh (dpa)