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Tadschikistan bald kein Vielvölkerstaat mehr

14. Mai 2003

- Zahl der Russen kaum noch nennenswert

Moskau, 12.5.2003, ITAR-TASS, engl.

Die Bevölkerung Tadschikistans hat in den vergangenen 14 Jahren um fast 1,5 Millionen zugenommen. Einer unserer Korrespondenten hat im Staatlichen Komitee für Statistik erfahren, dass 6,5 Millionen Menschen in der Republik leben (Stand vom 1. Januar 2003). Bei der Volkszählung 1989 waren fünf Millionen registriert worden.

Die durchschnittliche tadschikische Familie besteht aus sechs Mitgliedern - trotz des letzten blutigen Krieges, des geringen Lebensstandards und der 800 000 Angehörigen nationaler Minderheiten, die das Land verlassen haben.

Im Zeitraum 1989 bis 2000 ging die Zahl der in Tadschikistan lebenden Russen von 388 500 auf 68 200 (82,4 Prozent) zurück. Gegenwärtig machen die Russen lediglich 1,1 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Deutsche, Koreaner, Osseten und Ukrainer gibt es kaum mehr in der Republik. Vor Beginn der neunziger Jahre lebten sie nahezu in allen Regionen Tadschikistans.

Im selben Zeitraum verließen auch 261 000 Usbeken das Land. Tadschikistan wird immer mehr zu einem monolithischen Staat. Tadschiken machen nunmehr 80 Prozent der Bevölkerung aus.

Der Rückgang in der Zahl der Landbevölkerung hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt und nach Ansicht von Fachleuten ist dies eine Gefahr für die wirtschaftliche Sicherheit des Landes. (TS)