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Tadschikistan vernichtet zwei Drittel seines Minen-Bestands

11. Februar 2004

– Bis April soll die Ottawa-Konvention erfüllt werden

Bonn, 11.2.2004, DW-RADIO / Russisch

Tadschikistan beabsichtigt, bis zum 1. April dieses Jahres die Bedingungen der Ottawa-Konvention zu erfüllen, die den Einsatz, die Lagerung, die Herstellung, den Besitz und die Weitergabe von Personenminen verbietet und zudem zu deren Räumung und Vernichtung verpflichtet. Am Dienstag (10.2.) wurden auf dem Truppenübungsplatz Ljaur, der 20 Kilometer von der Hauptstadt entfernt liegt, 350 Minen aus dem Bestand des Verteidigungsministeriums des Landes vernichtet. Somit wurden in Tadschikistan bereits insgesamt zwei Drittel des Minen-Bestands zerstört. Offiziellen Angaben zufolge gab es im Lande etwas mehr als 3000 Minen. Es berichtet Nigora Buchari-sade:

Dieses Arsenal war das "bescheidenste" im Vergleich zu den Hundertausenden Minen, über die bis heute andere Staaten Zentralasiens verfügen. Übrigens werden auch nach der vollständigen Vernichtung des Minen-Bestands die tadschikischen Pioniere nicht weniger Arbeit haben. In den kommenden Jahren werden Experten des staatlichen Zentrums für Minenfragen Hunderte Quadratkilometer Land entminen und mindestens 16 000 Minen entschärfen müssen. Während des Bürgerkriegs wurden viele Bezirke des Landes mit Minen buchstäblich vollgestopft. Jetzt werden für ihre Räumung fast 14 Millionen Dollar benötigt. Die Minenfelder ziehen sich entlang der tadschikisch-afghanischen und tadschikisch-usbekischen Grenze, wobei im zweiten Fall die Minen von der usbekischen Seite angeblich auf eigenem Territorium gelegt wurden. Die Grenze zwischen den Staaten ist bislang nicht demarkiert und die vom Nachbarland ergriffenen "Sicherheitsmaßnahmen" forderten bis heute schon das Leben von 62 friedlichen tadschikischen Bürgern. Fast genau so viele wurden zu Invaliden. (MO)