Taifun "Haishen" wütet in Südkorea weiter
7. September 2020Der mächtige Taifun "Haishen" hat nach seinem Durchzug durch Japan Südkorea erreicht. Dort mussten Hunderte Flüge gestrichen werden. In der südkoreanischen Hafenstadt Busan stürzten Ampeln und Bäume um, Straßen standen unter Wasser und Tausende Häuser waren ohne Strom. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap meldet, wurden nahe Gyeongju zwei Atomreaktoren aus Sicherheitsgründen heruntergefahren.
Auf der südlichsten japanischen Hauptinsel Kyushu hatte der Wirbelsturm zuvor Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt. Auch hier wurden Hunderte Flüge gestrichen; zahlreiche Bahnverbindungen waren unterbrochen. Etliche Passanten wurden durch Stürze verletzt. In der Provinz Miyazaki werden vier Menschen nach einem Erdrutsch vermisst. Eine halbe Million Einwohner waren vom Stromnetz getrennt, nachdem "Haishen" mit starken Winden und Regenfällen gewütet hatte.
Nach einer ersten Bilanz waren die Schäden in Japan jedoch weniger schlimm als befürchtet. Die Behörden hatten mehr als sieben Millionen Menschen vor allem auf Kyushu dazu aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Mancherorts mieteten sich Betroffene in Hotels ein, da sie wegen der Corona-Pandemie keine Massenunterkünfte aufsuchen wollten.
Der Taifun bewegt sich derweil an der Ostküste der koreanischen Halbinsel weiter Richtung Norden. Er werde voraussichtlich gegen Mitternacht Ortszeit in der Region der nordkoreanischen Stadt Chongjin erneut auf Land treffen, teilte die südkoreanische Wetterbehörde mit. Inzwischen verlor "Haishen" etwas von seiner Kraft. Windböen erreichten aber immer noch Geschwindigkeiten bis zu 126 Kilometer pro Stunde.
jj/ww (dpa, afp, rtr)