Taifun wütet in China und Taiwan
9. August 2009Der zerstörerische Taifun "Morakot", der am Samstag in Taiwan gewütet hatte, traf am Sonntag (09.08.2009) auf die chinesische Ostküste. In der Stadt Wenzhou starb ein vierjähriges Kind in einem eingestürzten Haus, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Unter den Trümmern seien vier weitere Menschen begraben worden. In der Industriestadt seien insgesamt fünf Häuser eingestürzt. Die exportorientierten Küstenprovinzen Zhejiang und Fujian wurden weitgehend geräumt: Rund eine Million Einwohner mussten ihre Häuser verlassen.
Meteorologen warnten auch dort vor sintflutartigen Regenfällen und bis zu sieben Meter hohen Wellen auf offener See. Über 35.000 Schiffe mussten in die Häfen zurückkehren. Im nördlich gelegenen Schanghai blieben Dutzende Containerschiffe im Hafen. Die Millionenstadt bereitete sich auf Überflutungen vor.
Schwere Überschwemmungen in Taiwan
Zuvor war der Wirbelsturm über die Insel Taiwan hinweggezogen. Dort starb am Samstag nach offiziellen Angaben ein Mensch. Mindestens 27 Menschen wurden als vermisst gemeldet, 105 Menschen erlitten Verletzungen. Rund 500.000 Haushalte waren ohne Strom, der Luftverkehr war lahmgelegt und viele Straßen nicht passierbar. Zehntausende Menschen waren von den schlimmsten Überschwemmungen seit 50 Jahren betroffen. "Morakot" erreichte Windgeschwindigkeiten bis zu 137 Stundenkilometer.
Im Bezirk Taitung stürzte ein sechsstöckiges Hotel ein. Alle Gäste und Mitarbeiter, insgesamt etwa 300 Menschen, konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, so dass nach Behördenangaben niemand verletzt wurde. Die Trümmer des Gebäudes fielen in einen Fluss, nachdem das Hochwasser das Fundament des Gebäudes beschädigt hatte. Im Bezirk Pingtung sind laut Medienberichten 4000 Dorfbewohner von den Fluten eingeschlossen und warten auf Rettung.
In Japan nach Wirbelsturm schwere Überflutungen
Mindestens neun Menschen kamen im Westen Japans in den Unwettern ums Leben. Weitere Opfer werden in den Präfekturen Hyogo und Okayama noch vermisst. Nach dem Wirbelsturm "Etau" waren sintflutartige Regen gefallen. Vielerorts wurden gefährliche Erdrutsche ausgelöst.
In der zweiten Jahreshälfte treffen Taifune regelmäßig die Küsten von China, Taiwan, Japan und den Philippinen, verlieren über dem Festland aber bald an Kraft. (kle/re/sc/rtr/ap/dpa/afp)