Taiwan warnt: China bereitet sich auf Krieg vor
13. September 2025
China bereitet sich nach den Worten eines ranghohen Regierungsvertreters aus Taiwan "aktiv" auf einen Krieg zur Einnahme der demokratischen Insel-Republik vor. Ein Fall Taiwans würde einen regionalen "Domino-Effekt" auslösen, der auch die Sicherheit der USA bedrohe, betonte Chiu Chui-cheng, Leiter des taiwanischen Rates für Festlandangelegenheiten. Er äußerte sich in einer Rede bei der konservativen Heritage Foundation in Washington.
Ziel der Volksrepublik sei es, den Einfluss der Vereinigten Staaten aus dem asiatisch-pazifischen Raum zu verdrängen und die USA letztlich als globale Führungsmacht abzulösen, sagte Chiu. Damit wolle die Führung in Peking den "chinesischen Traum" verwirklichen. Die USA sind der wichtigste internationale Unterstützer und Waffenlieferant Taiwans, obwohl keine formellen diplomatischen Beziehungen bestehen.
In den vergangenen Jahren hat China den militärischen, wirtschaftlichen und politischen Druck auf Taiwan enorm erhöht. Dessen Militär meldete zuletzt fast täglich die Sichtung chinesischer Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge und Drohnen in der Nähe der Insel. Kürzlich schickte China auch seinen neuen Flugzeugträger "Fujian" durch die Taiwanstraße.
"Friedliche Wiedervereinigung"?
Die chinesische Botschaft in Washington erklärte, Peking sei bereit, "mit größter Aufrichtigkeit und größten Anstrengungen eine friedliche Wiedervereinigung" mit Taiwan anzustreben. Zugleich hieß es, man werde alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die nationale Souveränität der Volksrepublik zu verteidigen.
Die kommunistische Regierung Chinas betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. Die für den internationalen Handel wichtige Taiwanstraße sieht China als Teil seiner Hoheitsgewässer an. So kritisierte Peking denn auch die jüngste Durchfahrt von zwei Kriegsschiffen der USA und Großbritanniens.
Der amerikanische Zerstörer "Higgins" und die britische Fregatte "Richmond" hätten am Freitag für "Beunruhigung und Provokationen" gesorgt, sagte ein chinesischer Armeesprecher. China habe See- und Luftstreitkräfte mobilisiert, um die Durchfahrt der Schiffe "zu verfolgen und zu überwachen". Die westlichen Staaten hätten damit den Frieden und die Stabilität in der Taiwanstraße untergraben, so der Sprecher. Die USA, Großbritannien und andere Länder sehen die Meerenge hingegen als internationales Gewässer an, das allen Schiffen offensteht.
wa/HF (rtr, afp)