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Katastrophe

Taiwans Militärstabschef tödlich verunglückt

2. Januar 2020

Ein Hubschrauber des taiwanesischen Militärs ist in einer Gebirgsregion abgestürzt, mehrere Insassen sind tot. Inzwischen ist klar: Auch Taiwans ranghöchster General ist unter den Opfern.

Taiwan | Rettungsanheiten suchen nach Vermissten bei Absturzstelle eines Black Hawk Hubschraubers
Rettungsanheiten suchen nach Vermissten bei Absturzstelle eines "Black Hawk"-HubschraubersBild: Reuters/Yilan County Fire Bureau

Beim Absturz eines Helikopters sind acht Angehörige des taiwanesischen Militärs gestorben. Insgesamt waren 13 Personen an Bord. Zunächst war unklar, ob auch der Luftwaffengeneral Shen Yi-ming zu den Todesopfern gehört. Inzwischen hat das taiwanesische Verteidigungsministerium seinen Tod bestätigt. Der 62-jährige Shen war als Stabschef des taiwanesischen Militärs und Vize-Verteidigungsminister für die Verteidigung des Inselstaates gegen China verantwortlich. Die kommunistische Volksrepublik betrachtet das demokratische Taiwan als abtrünnige Provinz und droht immer wieder, seinen Anspruch notfalls militärisch durchzusetzen.

Shen Yi-ming bei einer Pressekonferenz 2019Bild: picture-alliance/AP/J. Lai

Kurz vor der Wahl

Der Absturz des Helikopters fällt in die Schlussphase des Präsidentschafts-Wahlkampfs: Am 11. Januar sind die Taiwanesen aufgerufen, ein neues Staatsoberhaupt zu wählen. Amtsinhaberin Tsai Ing-wen sagte für die kommenden drei Tage alle Wahlkampfveranstaltungen ab. Als Oberbefehlshaberin wolle sie sich gemeinsam mit ihrem Kabinett um die Aufklärung des Unglücks bemühen, teilte ihr Büro mit.

Absturz wird untersucht

Der Hubschrauber vom Typ UH-60M Black Hawk war von der Hauptstadt Taipeh zu einem Truppenbesuch in die nordöstlich gelegenene Stadt Ilan unterwegs. Aus noch ungeklärter Ursache hatte der Pilot etwa eine halbe Stunde nach dem Start zu einer Notlandung in einer bewaldeten Gebirgsregion angesetzt, dabei verunglückte der Helikopter. Das Verteidigungsministerium leitete eine Untersuchung des Vorfalls ein.

Der "Black Hawk" ist ein Exportschlager der US-Rüstungsindustrie, die regelmäßig nach Taiwan liefertBild: picture-alliance/J. Galoic

Der Helikopter stammte, wie viele andere taiwanesische Rüstungsgüter auch, aus US-amerikanischer Produktion. Wie die meisten Länder erkennen zwar auch die USA Taiwan, das sich offiziell "Republik China" nennt, nicht als eigenen Staat an. 1979 unterbrach Washington die diplomatischen Beziehungen zu Taipeh zugunsten Pekings. Allerdings bemühen sich die USA nach Kräften, den geopolitisch wichtigen Inselstaat im Pazifik militärisch zu unterstützen - sowohl durch umfangreiche Waffendeals als auch durch militärische Präsenz in der Straße von Taiwan. Im vergangenen Jahr stritten Washington und Peking - die ohnehin im Handelsstreit standen - über eine Lieferung von 66 US-amerikanischen F-16-Kampfjets nach Taiwan.

ehl/mak (ap, afp, dpa)