1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Taliban stürmen Gefängnis

14. September 2015

In der südafghanischen Stadt Ghazni haben Taliban-Kämpfer das zentrale Gefängnis erstürmt und mehrere hundert Insassen befreit. Bei dem Angriff starben mehrere Polizisten, auch Gefangene wurden getötet.

Afghanische Polizisten inspizieren das Gefängnis in Ghazni nach der Attacke (Foto: dpa)
Afghanische Polizisten inspizieren das Gefängnis in Ghazni nach der Taliban-AttackeBild: picture-alliance/dpa/N. Haqjoo

Die Attacke auf die Haftanstalt ereignete sich in den frühen Morgenstunden und war offenbar gut vorbereitet. Wie der stellvertretende Gouverneur der südafghanischen Provinz Ghazni, Mohammed Ali Ahmadi, mitteilte, hatten sich mehrere Taliban-Kämpfer dem Gefängnis in Militäruniformen genähert. "Erst zündeten sie eine Autobombe vor dem Tor, feuerten mit einer Panzerabwehrrakete und überfielen dann das Gefängnis," sagte Ahmadi.

Ein afghanischer Journalist berichtete der Nachrichtenagentur dpa, es seien außerdem mehrere Bomben entlang der Straße detoniert, als die Polizei versuchte, das Gefängnis zu erreichen. In einer Email an mehrere Nachrichtenagenturen übernahmen die Taliban die Verantwortung für den Angriff auf die Haftanstalt.

Erinnerungen an Ausbruch in Kandahar

Über die Zahl der geflohenen Gefängnisinsassen gibt es unterschiedliche Angaben. Während das afghanische Innenministerium von mehr als 400 befreiten Gefangenen sprach, sagte der Vize-Gouverneur, es seien lediglich 352 Insassen entkommen. Nach seinen Angaben wurden bei dem Gefängnissturm vier Polizisten getötet und sieben weitere verletzt. Bei den Gefechten zwischen Sicherheitskräften und Taliban-Kämpfern seien außerdem drei Gefangene getötet worden.

Der Angriff weckt Erinnerungen an einen Gefängnisausbruch in Afghanistan aus dem Jahr 2011. Damals waren aus einer Haftanstalt in der südlichen Provinz Kandahar fast 500 gefangene Taliban durch einen tausend Meter langen Tunnel entkommen.

cw/ mak (afp, dpae, ape)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen