1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Tansania - Das Ende der Fischindustrie?

06:59

This browser does not support the video element.

Charlotte Wilczok7. November 2011

Er ist der größte See Afrikas und der drittgrößte der Welt. Mehr als 30 Millionen Menschen in Tansania, Uganda und Kenia leben von den Ressourcen des Viktoriasees. Doch wie lange noch? Die Fischbestände gehen dramatisch zurück, die Fischindustrie strauchelt und es fehlen zukunftsweisende Konzepte.

Lange schien das größte Problem des Viktoriasees, die Ausbreitung der dort vor über 40 Jahren ausgesetzten Nilbarsche zu sein. Umweltschützer schlugen Alarm, denn der Raubfisch drohte die natürlichen Fischarten auszurotten. In den 1990er Jahren wurde der Barsch zum Exportschlager. Viktoriabarschfilet für Europa. Zahlreiche ausländische Investoren eröffneten Fischfabriken. Die Exportabgaben flossen in die Kassen der tansanischen Regierung. Doch das Geschäft läuft nicht mehr. Die Fabriken rund um Mwanza, dem Zentrum der tansanischen Fischindustrie produzieren weit unter Kapazität. Arbeiter bekommen seit Monaten keine Löhne. In den lokalen Medien wird das Thema normalerweise nicht angefasst. Journalisten, die Missstände vor allem im lukrativen Fischgeschäft aufdecken, gelten als Nestbeschmutzer. Ein Team des Fernsehsenders Star TV hat sich dennoch der Recherche angenommen und berichtet in Co-Produktion mit DW-TV über die verheerende Entwicklung am Viktoriasee. Auf der Insel Ukerewe wird deutlich, dass illegale Fangmethoden gängige Praxis sind. Andernfalls würde den Fischern kein einziger Barsch mehr ins Netz gehen. Die Regierung beschwichtigt, doch tatsächlich ist das Barschvorkommen im Viktoriasee in den letzten 10 Jahren massiv geschrumpft. Von 2 Millionen auf fast 370.000 Tonnen.