1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Tödlicher Unfall bei Höhlenrettung in Thailand

6. Juli 2018

Die Vorbereitungen für die Rettungsaktion der Jugendlichen aus dem Höhlensystem in Thailand laufen auf Hochtouren. Den Helfern läuft die Zeit davon. Einem von ihnen wird Sauerstoffmangel zum Verhängnis.

Thailand: Rettungsaktionen der SEALS
Bild: picture-alliance/AP Photo/Tham Luang Rescue Operation Center

Bei der versuchten Rettung der in einer thailändischen Höhle eingeschlossenen Jugendlichen ist ein Taucher ums Leben gekommen. Der ehemalige Angehörige der thailändischen Spezialeinheit Navy Seals sei aufgrund von Sauerstoffmangel in der Höhle gestorben, teilten die Behörden mit. Demnach hatte der Mann versucht, Sauerstoffbehälter in der Höhle zu platzieren. Auf dem Rückweg aus der Höhle habe er selbst nicht mehr genug Sauerstoff gehabt, sagte der Vize-Gouverneur der Region Chiang Rai, Passakorn Boonyaluck.

Retter wollen Sauerstoff in die Höhle leiten, in der die Jugendfußballer und ihr Trainer eingeschlossen sindBild: Reuters/A. Perawongmetha

Es ist der erste tödliche Zwischenfall bei den Bemühungen um eine Bergung der Jugend-Fußballer und ihres Trainers in der nördlichen Provinz Chiang Rai. Die Rettung muss offenbar schneller gehen als zunächst angenommen: Das Zeitfenster sei "begrenzt", sagte der Kommandeur der thailändischen Militäreinheit Navy Seal Apakorn Yookongkaew. Demnach können die Jungen nicht das Ende der Monsunzeit abwarten. "Wir dachten, die Kinder könnten lange in der Höhle bleiben, aber die Dinge haben sich geändert", sagte er.

Regenfälle erschweren die Bergungsarbeiten

Die Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren und ihr Trainer sitzen seit dem 23. Juni in der Höhle fest, nachdem ihnen Wassermassen den Rückweg abgeschnitten hatten. Das Team hatte die Höhle nach einem Training aufgesucht, war dabei wohl von einer Sturzflut überrascht worden - und hatte sich vor den Wassermassen immer tiefer ins Innere gerettet. Kurz bevor britische Rettungstaucher die Gruppe am späten Montagabend mehr als drei Kilometer vom Höhleneingang entfernt entdeckt hatten, war das Wasser in der Höhle nahe der Grenze zu Myanmar wieder angestiegen.

Regenfälle erschweren die Bergungsarbeiten, in der Region am 20. nördlichen Breitengrad ist zwischen Juni und Oktober Regenzeit. Für die Rettung der Eingeschlossenen gibt es mehrere Szenarien. Entweder sollen die Kinder in Begleitung von Rettungstauchern aus dem überfluteten Teil der Höhle herausschwimmen. Oder es könnte von oben eine Öffnung in die Höhlendecke gebohrt werden, um die Eingeschlossenen herauszuheben. Behörden und Rettungskräfte favorisieren die erste Variante.

Vorbereitet werden die Nachwuchsfußballer - so gut es geht - mit Tauchunterricht. Trainiert wird vor allem das Aufsetzen der Tauchmasken und das Atmen unter Wasser. Medien diskutierten auch die Möglichkeit, die Höhle mit Hilfe von Pumpen so weit auszutrocknen, dass die Jungen sie zu Fuß verlassen könnten. Angesichts der Wassermassen erscheint diese Lösung derzeit aber unwahrscheinlich.

pg/bru (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen