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Politik

Demo gegen rechte Hetze in Essen

13. September 2018

In Essen haben am Abend Tausende Menschen friedlich gegen rechte Hetze und Ausländerfeindlichkeit demonstriert. Die Organisatoren haben Grund zur Freude: Es kamen deutlich mehr Teilnehmer als erwartet.

Deutschland Demonstration gegen Rechte
Bild: picture-alliance/dpa/R. Weihrauch

Unter dem Motto "#wirsindmehr - Aufstehen gegen rechte Hetze" zogen die Teilnehmer vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt der Ruhrgebietsstadt. Die Demonstration verlaufe "total entspannt", sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf mehrere Tausend. Der Veranstalter, das Bündnis "Essen stellt sich quer", sprach von "mindestens 5000". Das Bündnis hatte ursprünglich nur mit 2000 Teilnehmern gerechnet. Die Demonstranten führten Transparenten wie "Wir sind bunt", oder "Rassismus hat viele Gesichter, aber alle sind hässlich" mit sich.

Anlass waren die fremdenfeindlichen Aufmärsche in Chemnitz Ende August. "Gemeinsam stehen wir für Weltoffenheit, Demokratie, Humanismus und Toleranz. Wir überlassen die Straße nicht den Rechten", hieß es im Aufruf zu der Kundgebung. Vorab hatten die Kirchen zu einem ökumenischen Friedensgebet eingeladen.

Demonstranten in Essen protestieren gegen fremdenfeindilche AufmärscheBild: picture-alliance/dpa/R. Weihrauch

Friedliche Stimmung

In Essen verurteilten mehrere Redner die Vorfälle in Chemnitz und sprachen der Familie des dort getöteten Mannes ihr Mitgefühl aus. Die Stimmung beschrieben die Organisatoren als friedlich. Die Demonstration wurde unter anderem von den Kirchen, der Arbeiterwohlfahrt und dem Deutschen Gewerkschaftsbund unterstützt.

An einer Gegenveranstaltung, einer "Mahnwache für Daniel H.", beteiligten sich nach Polizeiangaben sieben Personen. Der 35 Jahre alte Daniel H. war in der Nacht zum 26. August am Rande des Chemnitzer Stadtfestes erstochen worden. Tatverdächtig sind ein Syrer und zwei Iraker. Das Tötungsdelikt zog zahlreiche Demonstrationen auch rechter Gruppen in Chemnitz nach sich, die teilweise in Gewalttätigkeiten mündeten. Für Freitagabend rief die rechtspopulistische Bürgerbewegung Pro Chemnitz erneut zu einer Demonstration in der Innenstadt auf.

kle/rb (dpa, afp, wdr)

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