1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Tausende Iraker kehren nach Mossul zurück

25. Januar 2017

Die lokalen Behörden sprechen von der "größten Rückkehrwelle" in den befreiten Osten der Großstadt am Tigris. Die Schlacht mit den IS-Terrormilizen um den Westen der Stadt dürfte noch brutaler werden.

Irak Rückkehr von Flüchtlingen nach Mossul
Bild: picture-alliance/AP Photo/K. Mohammed

Mehr als drei Monate nach dem Beginn der Großoffensive auf Mossul haben die irakischen Regierungstruppen die Dschihadisten des sogenannten "Islamischen Staats" (IS) vollständig über den Tigris zurückgeschlagen. In die befreiten Viertel im Osten kehren immer mehr Geflohene zurück. In den Lagern Khazer und Hasansham berichten Behördenvertreter von der bisher größten "Welle" von Rückkehrern.

Jetzt bringe man 500 Familien auf den Weg, also etwa 2700 Personen, teilte Mustafa Hamid Sarhan in Khazer der Nachrichtenagentur AFP mit. 50 Busse stünden bereit für die Flüchtlinge, die ihre Zelte reinigten und ihre Habseligkeiten für die Heimreise packten.       

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit Beginn der Offensive 180.000 Menschen vertrieben, etwa 22.000 seien bislang zurückgekehrt. Ein Korrespondent der Zeitung "New York Times" berichtete, im Westteil Mossuls - dem neuen Schlachtfeld - befänden sich jetzt 750.000 Menschen im Machtbereich der IS-Terrorarmee. Die irakische Armee und die Luftwaffe der Anti-IS-Koalition hatten beteuert, bei ihren Einsätzen Zivilisten so weit wie möglich zu verschonen. Die IS-Legionäre hatten wiederholt Zivilisten als Schutzschild missbraucht.         

Iraks Ministerpräsident Haider al-Abadi kündigte einen raschen Vorstoß auch über den Tigris an. Die neue US-Regierung unter Donald Trump habe angeboten, ihre Unterstützung auszuweiten, fügte Al-Abadi hinzu. Armee und mit ihnen verbündete Milizen und kurdische Kämpfer hatten die Offensive auf Mossul Mitte Oktober aus mehreren Richtungen begonnen und die Großstadt schnell eingekreist. Unterstützt wurden sie von Bombardements der US-geführten internationalen Koalition sowie hinter der Front von Hunderten Militärberatern.

Tausende warten im Camp Khazer auf die Rückkehr nach Mossul Bild: Reuters/M. Hamed

Viele Beobachter schätzen, die Befreiung des Westens von Mossul von der IS-Herrschaft werde mehr Opfer fordern, noch aufwändiger und noch blutiger werden. Die Gefechte in der ehemaligen Millionenstadt werden voraussichtlich noch einige Wochen andauern. Die IS-Extremisten setzen im Kampf gegen die Angreifer vor allem Selbstmordattentäter und Scharfschützen ein.

SC/cr (afpe, APE, NYT) 

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen