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Politik

Tausende nehmen Abschied von König Bhumibol

29. Oktober 2016

Zwei Wochen nach dem Tod von König Bhumibol in Thailand hat der Palast seine Tore geöffnet, damit das Volk ihm am Sarg die letzte Ehre erweisen kann. Der Andrang ist riesig.

Thailand Trauernde nehmen Abschied von König Bhumibol
Bild: Reuters/J. Silva

Der Leichnam des thailändischen Königs Bhumibol Adulyadej ist in Bangkok aufgebahrt worden. Zehntausende Menschen versammelten sich vor dem Großen Palast, um am Sarg des verstorbenen Monarchen zu defilieren. Viele von ihnen hatten vor der Königsresidenz in Zelten übernachtet. Allein bis zum Morgen hätten sich dort 80.000 Menschen versammelt, sagte ein Polizeisprecher. 

Die Stadtverwaltung rechnet mit Hunderttausenden Trauernden aus dem ganzen Land. Sie will den Zustrom allerdings auf 10.000 Besucher pro Tag begrenzen, wie ein Stadtsprecher sagte. Der Leichnam wird nach buddhistischem Ritus eingeäschert. Wie bei anderen Todesfällen im Königshaus dürfte das aber frühestens in einem Jahr stattfinden.

Viele der Wartenden werden wohl nicht eingelassen werden könnenBild: Reuters/A. Perawongmetha

Viele Thailänder verehren den König mit nahezu religiöser Hingabe. Vor dem Großen Palast fanden sich seit dem Tod des dienstältesten Monarchen der Welt am 13. Oktober tausende Menschen zu Trauerbekundungen ein. Viele kamen von weit her. 

Bhumibol war am 13. Oktober nach langer Krankheit im Alter von 88 Jahren gestorben. Er war mehr als 70 Jahre König und galt als Garant der Einheit des Landes, auch wenn er auf dem Papier keine politische Macht hatte.

Seit Bhumibols Tod geht eine beispiellose Trauerwelle durch das Land. Millionen Menschen tragen schwarze Trauerkleidung, Webseiten wie die von Thai Airways sind nur in Schwarzweiß dargestellt und alle Feste sind verboten. Ultramonarchisten gingen zum Teil gewalttätig gegen Landsleute vor, die ihrer Meinung nach nicht gebührend um den König trauerten.

Kronprinz Vajiralongkorn bewohnt unter anderem ein Anwesen in Tutzing am Starnberger See Bild: Getty Images/AFP/P. Kittiwongsakul

Der meist in Bayern lebende Thronfolger Vajiralongkorn ist im Volk extrem unbeliebt. Er gilt als arrogant, als Frauenheld und verschwendungssüchtig. Öffentlich geäußert werden darf das aber nicht: Die seit zweieinhalb Jahren herrschende Militärregierung hat die rigorose Verfolgung aller angekündigt, die jedwede Art von Kritik an der Monarchie äußern. Majestätsbeleidigung wurde schon zuvor mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft. Zahlreiche Thailänder verschwinden wegen Königslästerung jahre-, manchmal jahrzehntelang hinter Gittern.

stu/ml (afp, dpa)

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