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Politik

Tausende Venezolaner stürmen nach Kolumbien

3. April 2019

Die Situation an der Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien spitzt sich immer mehr zu, weil der Grenzfluss Hochwasser führt. Auf der Suche nach Lebensmitteln riskieren viele Venezolaner ihr Leben.

Venezuela Flüchtlinge an der Grenze zu Kolumbien bei Cucuta am Fluss Tachira
Bild: Getty Images/AFP/S. Mendoza

Tausende Venezolaner sind über eine eigentlich gesperrte Fußgängerbrücke über den Grenzfluss Táchira nach Kolumbien gelangt. Die Brücke "Simon Bólivar" wurde zum einzigen Weg ins Nachbarland, seit der Táchira Hochwasser führt. Die Menschen durchbrachen Medienberichten zufolge eine Sperre der Sicherheitskräfte, indem sie über Container kletterten, mit denen die Brücke eigentlich abgeriegelt werden sollte.

Venezolaner überwinden Sperren an der Brücke "Simon Bólivar" an der Grenze zu KolumbienBild: Getty Images/AFP/S. Mendoza

Offiziellen Grenzverkehr gibt es seit dem 23. Februar nicht mehr. An diesem Tag ließ der venezolanische Präsident Nicolás Maduro die Grenze zu Kolumbien schließen, um Hilfslieferungen zu stoppen. Trotzdem kamen viele Venezolaner auf Schleichwegen oder durch den Grenzfluss nach Cúcuta, um dort einzukaufen oder zu arbeiten. Viele kehren abends wieder nach Venezuela zurück.

"Die Situation ist sehr schwierig, wir leiden Hunger, haben keinen Strom und kein Wasser", sagte ein Venezolaner der kolumbianischen Zeitung "El Tiempo".

Illegale Grenzüberquerung über den Grenzfluss Táchira bei Cúcuta - vor Beginn des HochwassersBild: Getty Images/AFP/J. P. Bayona

Warnung vor Unruhen

Kolumbianische Behörden beobachten die Situation an der Grenze zu Venezuela mit zunehmender Sorge. Nach dem Durchbrechen der Sperre an der Fußgängerbrücke wachse die Gefahr von Unruhen in der Region.

Christian Krueger Sarmiento, der Chef der kolumbianischen Einwanderungsbehörde, warf Maduro vor, durch die Grenzblockade die illegale Migration zu fördern und das Leben der Flüchtlinge zu gefährden. "Wenn Menschen Hunger haben oder dringend benötigte Medikamente nicht erhalten, dann gibt es nichts, was sie stoppen kann."

Machtkampf spitzt sich zu

Die politische Krise in Venezuela verschärft sich unterdessen immer weiter. Am Dienstag erklärte sich eine Gruppe ehemaliger Polizei- und Militäroffiziere solidarisch mit dem selbsternannten Regierungschef Juan Guaidó, nachdem sich bereits rund 1000 Armeeangehörige nach Kolumbien abgesetzt hatten. Die überwiegende Mehrheit des Militärs hält Maduro allerdings die Treue.

Kolumbien kritisierte eine Warnung Russlands vor einem möglichen Sturz Maduros. Jede militärische Unterstützung für das Regime in Caracas gefährde den Frieden in der gesamten Region.

mak/stu (dpa, ape)

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