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Politik

Tauwetter zwischen Marokko und Deutschland

23. Dezember 2021

Nach monatelanger Eiszeit erwägt die Regierung in Rabat eine Normalisierung der Beziehungen zu Berlin. Hintergrund ist der Regierungswechsel in Deutschland.

Die deutsche und die marokkanische Flagge
Bild: Ute Grabowsky/photothek/imago images

In der diplomatischen Krise zwischen Marokko und Deutschland zeichnet sich Entspannung ab. Das Außenministerium in Rabat verwies im Kurznachrichtendienst Twitter auf "positive Erklärungen und eine konstruktive Haltung" der neuen Regierung in Berlin. Man hoffe auf eine Rückkehr zur normalen Arbeit der diplomatischen Repräsentanten beider Länder. Das Auswärtige Amt hatte nach dem Regierungswechsel auf seiner Internetseite den Eintrag zu Marokko aktualisiert und spricht nun von einem "zentralen Partner" der EU und Deutschlands in Nordafrika. Marokko spiele eine "wichtige Rolle für die Stabilität und nachhaltige Entwicklung in der Region".

Die marokkanische Botschaft in Berlin-Mitte Bild: Joko/imago images

Im März hatte die marokkanische Regierung "jeglichen Kontakt" zur deutschen Botschaft in Rabat abgebrochen. Im Mai berief sie ihre Botschafterin aus Deutschland zurück. Das marokkanische Außenministerium begründete den Schritt mit "feindlichen Aktionen" Deutschlands, mit denen die Interessen des Königreichs verletzt worden seien.

Berlin ruft wegen Westsahara-Konflikt den UN-Sicherheitsrat an

Für Unmut sorgte in der marokkanischen Hauptstadt unter anderem die deutsche Kritik an der einseitigen Anerkennung von Marokkos Anspruch auf die Westsahara durch die USA. Im vergangenen Dezember hatte der damals bereits abgewählte, aber noch amtierende US-Präsident Donald Trump Marokkos Souveränität über das an der Atlantikküste gelegene Gebiet bestätigt. Der Gebietsanspruch auf die Westsahara, die bis 1975 spanische Kolonie war, wird international nicht anerkannt. Deutschland berief wegen Trumps Entscheidung eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats ein.

Zuvor hatte das nordafrikanische Land bereits verstimmt darauf reagiert, dass es nicht zur internationalen Libyen-Konferenz im Januar 2020 in Berlin eingeladen worden war.

se/wa (dpa, rtr, afp)

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