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Musik

Teatro Colón - ein legendäres Haus

Reiner Schild21. September 2012

Das Teatro Colón in Buenos Aires hat eine fast hundertjährige Wagnertradition. 1922 wurde der “Ring des Nibelungen“ hier erstmals komplett aufgeführt.

Außenansicht Teatro Colón in Buenos Aires, Argentinien
Bild: Teatro Colón

Mit einer überbauten Fläche von rund 58 000 Quadratmetern ist das Teatro Colón das größte Opernhaus Lateinamerikas und eines der größten der Welt. Es wurde von den Architekten Francisco Tamburini, Víctor Meano und Jules Dormal entworfen und zwischen 1889 und 1908 im eklektischen Stil mit Elementen aus der italienischen Renaissance und dem französischen Barock errichtet. Benannt wurde das Teatro Colón nach Christoph Kolumbus, dem Entdecker Amerikas.

Von 2006 bis 2010 wurde das Gebäude komplett restauriert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Der große Saal bietet 2500 Zuschauern Platz und erstreckt sich über sechs Ränge. Er ist berühmt für seine herausragende Akustik. Das Opernhaus unterhält zwei Orchester, das “Orquesta estable del Teatro Colón“ und das “Orquesta Filarmónica de Buenos Aires“. Dazu kommen ein Nachwuchsorchester, ein Ballet, ein Chor, ein Kinderchor, ein Sänger- und ein Statisten-Ensemble. Jedes Jahr finden hier etwa 180 Veranstaltungen statt.

In seiner über hundertjährigen Geschichte arbeiteten unzählige Opernstars am Teatro Colón, darunter große Dirigenten wie Richard Strauss, Wilhelm Furtwängler, Arturo Toscanini, Leonard Bernstein, Herbert von Karajan, Erich Kleiber und Sir Simon Rattle. Auch die Liste der Sänger und Sängerinnen, die in Buenos Aires auf der Bühne standen, ist spektakulär: Birgit Nilsson, Renata Tebaldi, Maria Callas, Montserrat Caballé, Waltraud Meier, Cecilia Bartoli, Enrico Caruso, Beniamino Gigli, Alfredo Kraus, LucianoPavarotti, Plácido Domingo, José Carreras und viele andere ließen sich hier feiern.

In den Anfangszeiten des Teatro Colón waren die Spielzeiten in rund dreimonatige Perioden aufgeteilt, die jeweils ausschließlich einem bestimmten Repertoire gewidmet waren. Neben der italienischen, der französischen und der russischen gab es auch eine deutsche „Saison“. Darin fand das Werk Richard Wagners große Beachtung. Legendär ist die erste Aufführung des kompletten „Rings” unter der Leitung von Felix Weingartner im Jahr 1922. 90 Jahre später feiert an gleicher Stelle die Kurzfassung Premiere.