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Staatsanwaltschft Limburg

Stefan Dege29. März 2014

Die Affäre um den abgelösten Bischof von Limburg wirkt nach. Zwar hat Tebartz-van Elst inzwischen Fehler eingeräumt und um Vergebung gebeten. Ein neuer Dienstwagen mit Sonderausstattung sorgt aber für Schlagzeilen.

Presseschau
Bild: Fotolia

Der Skandal um den Bischof ist offenbar noch nicht zu Ende: Nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" vom Samstag (29.03.2014) soll Franz-Peter Tebartz-van Elst noch im Januar einen neuen Dienstwagen bestellt haben. Zu diesem Zeitpunkt war er schon seit zwei Monaten von der Bistumsleitung entbunden. Der BMW mit Sonderausstattung der Oberklasse soll dem Zeitungsbericht zufolge im Mai ausgeliefert werden. Die Bistumsleitung sei nicht informiert worden, heißt es.

Der ehemalige Limburger Bischof hatte die katholische Kirche in Deutschland in eine tiefe Vertrauenskrise gestürzt. Grund dafür war vor allem die enorme Kostenexplosion beim Neubau des Bischofssitzes in Limburg. Statt der ursprünglich veranschlagten 5,5 Millionen Euro liegen die tatsächlichen Kosten mittlerweile bei mindestens 31 Millionen Euro. Am Mittwoch (26.03.2014) hatte Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch von Tebartz-van Elst angenommen. Ob es eine freiwillige Entscheidung war oder er zum Rücktritt gedrängt wurde, ist unklar.

Papst wollte Schaden abwenden

Am Freitag (28.03.2014) hatte Papst Franziskus den abgelösten Bischof in Rom zu einer kurzen Audienz empfangen. Über den Inhalt des Gesprächs hüllte sich der Vatikan anschließend in Schweigen.

Die hessische Justiz prüft, ob sie gegen Tebartz-van Elst und weitere Verantwortliche des Bistums Limburg wegen Untreue ein offizielles Ermittlungsverfahren einleitet. Dafür werde die Staatsanwaltschaft den Prüfbericht der Deutschen Bischofskonferenz zur Kostenexplosion am neuen Bischofssitz in Limburg "durcharbeiten", kündigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Limburg an: "Die Gretchenfrage wird sein, ob 'nur' kirchliches Recht oder auch weltliches verletzt wurde."

"Nur ein Personalwechsel konnte die Möglichkeit schaffen, den Schaden abzuwenden und den Menschen in Limburg einen Neuanfang zu ermöglichen", sagte dazu Bernd Hagenkord, Leiter der deutschen Redaktion von Radio Vatikan, im Interview mit der Deutschen Welle.

Nur kirchliches oder auch weltliches Recht verletzt?Bild: DW/A. Grigo

Tebartz-van Elst bittet um Vergebung

Unterdessen kämpft Tebartz-van Elst um seine Ehre. Am Freitag (28.03.2014) räumte er in einer Stellungnahme Fehler ein und bat um Vergebung. "Ich sehe in dieser Entscheidung die Chance eines Neubeginns: nicht nur für das Bistum Limburg, sondern auch für mich", schreibt Tebartz-van Elst in seiner Erklärung. Zuvor hatte er Kritik an seiner Amtsführung immer wieder zurückgewiesen.

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst Anfang März im Visier von KarnevalistenBild: Reuters

Empörte Kommentaroren

Die Rechtfertigungsversuche des abgelösten Bischofs hatten zunächst ein weiteres - vernichtendes - Presseecho ausgelöst. Kommentatoren deutscher Tageszeitungen kritisierten an diesem Freitag (28.03.2014) die "Uneinsichtigkeit" und "Starrsinnigikeit" des Kirchenmannes. "Es ist armselig, die Schuld auf andere abzuwälzen", schrieb etwa der in Bayreuth erscheinende Oberbayerische Kurier, "wie Keulenschläge trifft das die Ehrenamtlichen und Engagierten draußen in den Pfarrgemeinden, die gehofft hatten, dass endlich Ruhe einkehrt."

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