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Kriminalität

Teenager unter Mordverdacht - Weitere Tat?

7. März 2017

Ein 19-Jähriger brüstet sich im Darknet mit der Ermordung eines Schülers. Der Junge liegt erstochen in einem Keller in Herne. Jetzt tauchen Hinweise auf eine weitere mögliche Tat auf.

Polizei am Tatort in Herne
Polizei am Tatort in Herne Bild: picture-alliance/dpa/M. Kusch

Ein 19-Jähriger ist dringend verdächtig, in der Stadt Herne bei Bochum in Nordrhein-Westfalen einen kleinen Nachbarsjungen ermordet und Bilder von der Tat ins Darknet gestellt haben. Das neun Jahre alte Kind wurde am Montagabend erstochen im Keller des mutmaßlichen Täters in einer Arbeitersiedlung gefunden. Der Verdächtige Marcel H. ist auf der Flucht.

Botschaft im Internet

In einem Internet-Chat sei jetzt eine Botschaft im Namen von Marcel H. aufgetaucht, teilte die Polizei in Bochum mit. Darin sei von einem Kampf mit einer Frau die Rede. "Sie leistete mehr Widerstand als das Kind", zitierte die Polizei aus dem Chat. Auch Folter, um an Daten für Bank, Computer und Telefon zu kommen, wird in dem Chat erwähnt.

Trauer um das Mordopfer in Herne Bild: picture-alliance/dpa/M. Kusch

Die Polizei rief dazu auf, sich zu melden, falls im Umfeld eine Frau vermisst werde. "Wenn man dem Täter glaubt, müsste sich der Tatort dieses zweiten Verbrechens im Umkreis von 80 Kilometer um Herne befinden." Die Ermittler schließen aber nicht aus, dass es sich bei der Tatbeschreibung um eine Falschmeldung handelt. "Aber die Gefahrenlage macht es nötig, das ernst zu nehmen", so die Polizei weiter. 

                                                         "Ermittler fassungslos"

Der Teenager war der Polizei vor der Tat in Herne nicht strafrechtlich aufgefallen. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger sagte, die in das Darknet eingestellten Aufnahmen machten "auch die Ermittler fassungslos". Im abgeschotteten Darknet können sich Internetnutzer fast komplett anonym bewegen, daher wird es oft zu kriminellen Zwecken missbraucht.

Die Polizei war am Montag von einem Darknet-Nutzer alarmiert worden. Der Zeuge hatte gesehen, wie sich der ihm bekannte Marcel H. mit der Ermordung des Schülers brüstet, und er erkannte auch die Örtlichkeiten. Im Keller von H. fanden Polizisten die Leiche des Neunjährigen, der mit seiner Familie direkt nebenan gewohnt hatte. Marcel H. ist nach Angaben der Ermittler klar erkennbar auf dem Material im Darknet. Er sei mit blutigen Händen neben der Leiche zu sehen.

wl/kle (dpa, afp)

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