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Politik

Teheran meldet gelungenen Raketentest

27. Juli 2017

Anlässlich der Eröffnung eines Raumfahrtzentrums hat der Iran eine Trägerrakete für Satelliten ins All geschossen. Die USA, die erst kürzlich neue Sanktionen gegen das Land verhängten, sehen sich dadurch provoziert.

Start der Satelliten-Trägerrakete vom Typ Simorgh
Bild: Reuters/Tasnim News Agency

Das iranische Staatsfernsehen zeigte Aufnahmen des Starts der Trägerrakete in der Provinz Semnan. Der Test sei erfolgreich verlaufen, berichtete auch die Nachrichtenagentur Fars. Die Rakete vom Typ "Simorgh" (Phönix) ist demnach in der Lage, Satelliten mit einem Gewicht von 250 Kilogramm in eine Höhe von bis zu 500 Kilometern ins All zu befördern. Weitere Tests sollten folgen, heißt es.

Der Raketenstart markierte die offizielle Eröffnung eines Raumfahrtzentrums, das nach dem Gründer der Islamischen Republik Iran, Ayatollah Chomeini, benannt wurde.

Vor dem Start: Die "Simorgh"-TrägerraketeBild: picture-alliance/dpa/Iranian Defense Ministry

Nach Darstellung von Präsident Hassan Rohani diene die Rakete nur wissenschaftliche und keine militärischen Zwecke. "Heute ist Raumfahrt-Technologie weltweit enorm wichtig, und daher ist es auch für uns notwendig, dabei unser Know-how zu steigern", schrieb Ruhani auf seiner Instagram-Seite. Dies werde der Iran auch weiterhin tun.  

"Provokative Aktion"

Die US-Regierung verurteilte den Test der Trägerrakete umgehend. Teheran setze damit seine "Entwicklung ballistischer Raketen" fort, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Washington. "Wir betrachten dies als provokative Aktion." Das internationale Atomabkommen, das der Iran 2015 mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland schloss, gestattet zwar solche Tests. In Washington wird jedoch betont, die Tests liefen dem Geist des Abkommens zuwider und seien ein mutmaßlicher Verstoß gegen Resolutionen der Vereinten Nationen.

Der Westen befürchtet, der Iran arbeite an der Entwicklung von Langstreckenraketen, die auch mit atomaren Sprengköpfen bestückt werden könnten. Teheran weist dies zurück.

Atomabkommen in Gefahr

Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran, die seit 1980 keine diplomatischen Beziehungen zueinander unterhalten, haben seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump erheblich zugenommen. Erst am Dienstag hatte das US-Repräsentantenhaus wegen des iranischen Raketenprogramms neue Sanktionen gegen Teheran beschlossen, woraufhin Staatschef  Rohani mit Gegenmaßnahmen drohte: "Wenn der Feind gegen einen Teil des (Atom-)Abkommens verstößt, werden wir dasselbe tun, und wenn sie das gesamte Abkommen aufgeben, werden wir das auch tun", betonte Rohani.

Das Atomabkommen, das nach jahrelangen Verhandlungen unterzeichnet worden war, verpflichtet den Iran, seine Urananreicherung drastisch zurückzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. Im Gegenzug ist vorgesehen, dass schrittweise die Sanktionen gegen das Land aufgehoben werden.

wa/qu (afp, dpa, rtr)

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