Bei der GSI in Darmstadt hat der Bau eines riesigen Ringbeschleunigers begonnen. Mit ihm wollen Forscher herausfinden, wie sich die Materie nach dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren entwickelt hat.
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FAIR ist ein Gemeinschafts-Mega-Projekt. Mit dabei sind unter anderen Indien, Finnland, Frankreich, Polen, Rumänien, Russland Slowenien, Schweden, Großbritannien und Deutschland. Heute erfolgte der erste Spatenstich - wobei das nicht ganz stimmt, denn die Bagger auf der riesigen Baustelle rollen bereits seit Jahren. Am Helmholtz Zentrum für Schwerionenforschung (GSI) bereiten sie das Gelände für den Bau eines neuen unterirdischen Beschleunigerrings vor.
2025 soll die Facility for Antiproton and Ion Research (FAIR) in Betrieb gehen - eine Anlage für die Forschung mit Antiprotonen und Ionen. FAIR wird nicht eigenständig arbeiten sondern vielmehr eine massive Erweiterung des bestehenden GSI Teilchenbeschleunigers sein. Er wurde in den letzten Jahrzehnten hauptsächich für kernphysikalische und plasmaphysikalische Forschung, Materialforschung und medizinische Forschung genutzt.
Was ist neu an FAIR?
Der bisherige Ringbeschleuniger "SIS18" hat einen Durchmesser von 218 Metern. Er kann Ionen auf rund 90 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Das entspricht 270.000 Kilometern pro Sekunde. Bei Fair werden diese Teilchen noch einmal stärker beschleunigt. Haben sie den neuen Ringbeschleuniger "SIS 100" durchlaufen, werden sie fast Lichtgeschwindigkeit haben.
Der neue große Beschleunigerring FAIR hat einen Durchmesser von 1100 Metern und liegt 17 Meter tief unter der Erde. Er wir ergänzt durch sieben weitere Beschleunigerringe, die an ihn gekoppelt sein werden.
Der komplexe Aufbau der Anlage wird es den Forschern ermöglichen, mit einer Vielzahl verschiedener Elemente zu experimentieren, mit Wasserstoffionen genauso wie mit Ionen radioaktiver Elemente wie etwa Uran.
Zudem lassen sich voraussichtlich Antiprotonen erzeugen. Das sind Antimaterie-Teilchen, die dieselbe Ladung wie ein Proton haben, aber nicht positiv sondern negativ geladen sind.
Für die riesigen Datenmengen, die an dem neuen Teilchenbeschleuniger erzeugt werden, wurde bereits ein neues Rechenzentrum gebaut. Es ist bisher erst zu einem Bruchteil seiner Kapazität ausgelastet und steht bereit, die Forscher bei ihrer Arbeit zu unterstützen - und das werden viele sein.
Der Weg des Ions
02:59
Was für Experimente sollen dort durchgeführt werden?
Mehr als 3000 Wissenschaftler aus der ganzen Welt sollen einmal am FAIR arbeiten und dort ganz unterschiedliche Experimente durchführen können. Die konkreten Versuchsaufbauten werden an Universitäten und Forschungseinrichtungen entwickelt und dann am Fair umgesetzt.
Vier große Forschungsbereiche soll es am FAIR geben: Einen für Atom- und Plasmaphysik (APPA Physics), einen für nukleare Strukturen, Astrophysik und Reaktionen (NUSTAR), einen, der sich mit komprimierter Materie beschäftigt (CBM - Compressed Baryonic Matter) sowie einen zur Vernichtung von Antiprotonen (Antiproton Annihilation - PANDA).
Wozu ist das gut?
Was vielen Experimenten im Bereich der physikalischen Grundlagenforschung zugute kommt, ist die Vielseitigkeit der Anlage. So lassen sich sehr viele theoretisch denkbare oder auch im Weltall beschriebene physikalische Zustände in einem winzig kleinen Bereich erzeugen - also auf atomarer Ebene. Das können etwa extrem heiße oder auch kalte Plasmen sein, hohe Drücke oder andere Zustände, wie sie sonst nur im Innersten von Sternen oder Planeten entstehen.
Solche Experimente sollen den Wissenschaftlern helfen, zu verstehen, wie unser Universum sich nach dem Urknall entwickelt hat und zu dem geworden ist, wie wir es heute kennen.
Auch gelingt es so vielleicht, irgendwann das Rätsel der ominösen Antimaterie zu lösen, von der wir zwar wissen, dass der Großteil unseres Universums daraus besteht, aber nicht, was sie eigentlich ist.
Daneben gibt es eine Fülle anderer Anwendungen - etwa im Bereich der Medizin und Biologie. So lassen sich Auswirkungen der kosmischen Strahlung auf Körperzellen erforschen. Auch Materialien für den Raumschiffbau oder elektronische Komponenten können durch Teilchenbeschuss auf ihre Widerstandsfähigkeit getestet werden, das ist beispielsweise wichtig für Raumsonden, die in die Nähe der Sonne fliegen sollen oder in die Atmosphäre großer Gasplaneten eintauchen sollen.
Dies sind nur einige von zahlreichen Möglichkeiten, wozu FAIR genutzt werden kann. Erfahrungsgemäß wächst die Phantasie der Forscher mit den Forschungsergebnissen, die sie gewinnen. Und eins gilt es bei der Grundlagenforschung ohnehin immer zu bedenken: Vorher weiß man nie, was am Ende dabei herausspringt. Wir dürfen uns sicher auf einige Überraschungen gefasst machen.
Riesenkamera für kleinste Teilchen
Am LHC des CERN wurde zuerst ein Urknall simuliert, später das Higgs-Teilchen nachgewiesen: An dem Teilchenbeschleuniger prallen Ionen mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander. Kleinste Elementarteilchen entstehen.
Bild: DW/F.Schmidt
Mini-Urknall
Am 30. März 2010 führten Teilchenphysiker am Teilchenbeschleuniger (LHC) der Europäischen Organisation für Kernforschung einen Mini-Urknall vor. Gegner des Experiments hatten versucht, das gerichtlich noch zu verhindern, weil sie einen Weltuntergang fürchteten. Der kam dann aber nicht. Anstelle dessen gab es viele weitere spannende Entdeckungen.
2013 wurde dann das Higgs-Teilchen nachgewiesen: Im ATLAS-Detektor - einer riesengroßen Digitalkamera. Sie kann die kleinsten Bausteine des Universums fotografieren: Einzelteile der Atomkerne. Das Wandgemälde zeigt, wie groß ATLAS ist. Aber nur fast - denn das Original liegt gut 90 Meter tiefer und ist noch etwas größer.
Bild: DW/F.Schmidt
Helmpflicht für Teilchen-Fotografen
Vier Detektor-Kameras liegen entlang des Large Hadron Colliders (LHC), also des CERN-Teilchenbeschleunigers. Sie heißen ALICE, ATLAS, CMS und LHCb. Wer sie sehen will, muss tief hinunter in den Fels der Schweizer und französischen Alpen. Dort unten herrscht Helmpflicht, denn überall sind Rohre und Leitungen. Leicht kann man sich den Kopf stoßen, oder es fällt ein Werkzeug von oben herab.
Bild: DW/F.Schmidt
Bilder aus der Welt des Urknalls
So sehen die Bilder aus, die die Detektoren schießen. Beim Zusammenprall von Protonen, wie hier am CMS Detektor, oder Blei-Ionen, die mit Lichtgeschwindigkeit aufeinanderprallen, werden die kleinsten der Elementarteilchen freigesetzt - zum Beispiel das jüngst gefundene Higgs-Boson. Es sind Teilchen, aus denen unser Universum in der ersten Billionstel Sekunde nach dem Urknall bestand.
Bild: 2011 CERN
Eisenbahn für Lichtgeschwindigkeiten
In diesem Rohr werden Blei-Ionen und Wasserstoff-Protonen beschleunigt. Sie fliegen durch eine Vakuumröhre mit der Energie eines Schnellzuges. Elektromagneten halten sie in ihrer Bahn. Das Rohr hat einen Umfang von 27 Kilometern. Es liegt unter der Schweiz und Frankreich. Zugänge zu dem Röhrensystem gibt es bei den vier großen Detektoren. Dort finden auch die Teilchenkollisionen statt.
Bild: DW/F.Schmidt
Nicht eins, sondern zwei Rohre
Unter der blauen Ummantelung verbergen sich zwei Rohre, denn die Teilchenströme sollen ja gegeneinander laufen. Obwohl die Protonen und Ionen aus Sicht der Außenstehenden jeweils mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander zu fliegen, treffen sie nicht mit doppelter Lichtgeschwindigkeit aufeinander. Aus Sicht eines fliegenden Teilchens, nähert sich das andere nur mit einfacher Lichtgeschwindigkeit.
Bild: DW/F.Schmidt
Eiskühlung für Supraleiter
Die Elektromagnete, die den Teilchenstrahl auf Kurs halten, bestehen aus supraleitenden Spulen. Die Kabel werden auf -271,3 Grad Celsius heruntergekühlt, dann haben sie keinen elektrischen Widerstand mehr. Dazu braucht der Teilchenbeschleuniger viel flüssiges Helium, das hier durch die Rohre fließt. Das CERN betreibt damit den größten Kühlschrank der Welt.
Bild: DW/F.Schmidt
Magneten mit höchster Präzision
Der LHC ist kein präziser Kreis, sondern besteht aus geraden Strecken, unterbrochen von Krümmungen, an denen solche Magneten den Strahl umlenken. Die Elektromagneten sind extrem präzise: Kurz vor der Kollision fokussieren sie den Strahl so genau, dass zwei Protonen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit exakt treffen. Der Zusammenprall findet dann genau in der Mitte des Detektors statt.
Bild: DW/F.Schmidt
Alles musste durch dieses Loch
Die Detektoren sind so groß ist wie mehrstöckige Wohnhäuser. Aber sie mussten alle in vielen Einzelteilen in den Berg eingebracht werden, zum Beispiel durch diesen engen Schacht. Darunter liegt eine gigantische Kaverne, eine Grotte. Darin, wurde ALICE zusammengebaut - ähnlich wie ein Buddelschiff in einer Glasflasche.
Bild: DW/F.Schmidt
Digitalkamera mit 8000 Bildern pro Sekunde
Der ALICE-Detektor in geöffnetem Wartungs-Zustand: Im Betrieb treffen in seinem Zentrum die Ionenstrahlen aufeinander. Die dabei entstehenden Teilchen fliegen in verschiedene Richtungen durch mehrere Schichten von Silizium-Chips - ähnlich den Sensoren von Digitalkameras. Die Chips und andere Detektoren zeichnen die Wege der Teilchen auf. Pro Sekunde entstehen 1,25 Gigabyte an digitalen Daten.
Bild: DW/F. Schmidt
Elektromagnet macht Teilchen erkennbar
Dieser blaue Klotz ist ein riesiger Elektromagnet, ein wichtiger Teil des ALICE-Detektors. Das von ihm erzeugte Feld macht es überhaupt erst möglich, die bei der Kollision entstehenden Teilchen zu identifizieren. Je nachdem, in welche Richtung sie fliegen, können die Forscher zum Beispiel erkennen, ob sie positiv oder negativ geladen oder neutral sind.
Bild: DW/F.Schmidt
Flügel zum Einfang von Myonen
Der Atlas-Detektor hat ganz spezielle Messgeräte: Sogenannte Myon-Spektrometer. Wie große Flügel liegen sie außerhalb des Detektor-Kerns. Damit läßt sich ein schwerer Verwandter des Elektrons einfangen: Das Myon. Es ist schwer zu finden, weil es nur zwei Millionstel einer Sekunde besteht.
Bild: DW/F.Schmidt
Beobachtung aus sicherer Entfernung
Alle Detektoren haben solche Kontrollräume, wie hier ATLAS. Wenn der Teilchenbescheluniger im Betrieb ist, darf sich niemand in den unterirdischen Anlagen aufhalten. Ein außer Kontrolle geratener Protonenstrahl könnte 500 Kg Kupfer schmelzen. Durch austretendes Helium drohen Erfrierungen und Erstickungen. Außerdem kann der Teilchenstrahl Radioaktivität erzeugen.
Bild: DW/F. Schmidt
Wohin mit den vielen Bildern?
40 Millionen Mal pro Sekunde liefern die vier Detektoren Daten. Da nicht alle Kollisionen für die Wissenschaftler interessant sind, wird ausgefiltert: Am Ende bleiben gut 100 interessante Teilchenkollisionen pro Sekunde übrig. Das sind immer noch 700 Megabyte pro Sekunde - der Inhalt einer handelsüblichen CD. Alle Daten landen zunächst hier, im Rechenzentrum des CERN.
Bild: DW/F.Schmidt
Ein weltweites Computernetzwerk
Pro Jahr produziert das CERN so viele Daten, dass ein CD-Stapel von 20 Kilometern Höhe entstünde. Solche Band-Archive können zwar viele Daten aufnehmen, aber das reicht immer noch nicht aus. Die Daten werden deshalb weltweit verteilt: Über 200 Universitäten und Forschungseinrichtungen haben sich mit ihren Rechenzentren zu einem weltweiten CERN-Computernetzwerk zusammengeschlossen.
Bild: DW/F.Schmidt
Daten für die Menschheit
Teilchenphysiker aus der ganzen Welt haben Zugang zu den CERN-Daten. Das CERN versteht sich als Dienstleister für Universitäten und Institute, die Grundlagenforschung betreiben - als Gemeinschaftsprojekt für die ganze Menschheit.
Bild: DW/F.Schmidt
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Das waren Forschung und Wissenschaft im Jahr 2016
Das vergangene Jahr war wieder spannend für die Forscher: Sie erzeugten experimentelles Plasma für die Kernfusion, wiesen Gravitationswellen nach und entdeckten Wirkstoffe gegen resistente Keime. Hier unsere Favoriten.
Bild: picture-alliance/dpa
Feuer frei für das Plasma!
Anfang des Jahres ging die Kernfusion-Versuchsanlage Wendelstein 7-X in Betrieb. Bundeskanzlerin Angela Merkel drückte persönlich den Knopf und zündete damit ein Heliumplasma im neuen Reaktor.
Bild: picture-alliance/dpa/B. Wüstneck
Höchste Präzision
Das Plasma im Reaktor Wendelstein 7-X entsteht durch Mikrowellenöfen, eine Kernfusion findet dort nicht statt. Das Experiment soll zeigen, ob die Bauform des Stellarators geeignet ist, ein Plasma in der Form zu halten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Im Dezember berichteten die Forscher, dass sie das Magnetfeld auf ein Hunderttausendstel genau dort aufbauen können, wo sie es haben wollen.
Bild: picture-alliance/dpa
Freude für Teilchenphysiker
Anfang des Jahres nahm auch das neue Hochleistungsrechenzentrum im Darmstädter Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung seine Arbeit auf. Es soll einmal die riesigen Datenmengen verarbeiten, die der neue Beschleunigerring FAIR in etwa zehn Jahren erzeugen wird. Aber auch jetzt schon sind die Rechner gut ausgelastet.
Bild: HA Hessen Agentur/Thomas Ernsting
Gravitationswellen gibt es wirklich!
Im Februar gab es einen Paukenschlag vom LIGO-Experiment. Das Laser-Interferometer-Gravitationswellen-Observatorium zeichnete ein zirpendes Geräusch auf. So hören sich also Gravitationswellen an. Von Albert Einstein vorausgesagt und jetzt endlich nachgewiesen - ein Meilenstein in der Astrophysik!
Bild: picture-alliance/dpa/CALTECH-JPL
Weltumrundung geglückt
Am 26. Juli war es soweit: Das Solarflugzeug Solar Impulse II beendete seine mehr als einjährige Weltumrundung und erreichte Abu Dhabi. Am 9. März 2015 hatte der Flieger dort abgehoben und war Richtung Osten einmal um den Globus geflogen. Probleme hatte es vor allem mit der Batterietechnik gegeben: Die Akkus mussten nach einer Pazifiküberquerung komplett ausgetauscht werden.
Bild: Getty Images/Solar Impulse2/J. Revillard
Rückschlag für autonomes Fahren
Der Unfall eines Tesla-Autos im Mai in Florida überschattete die rapide Weiterentwicklung von autonomen und halbautonomen Fahrzeugen. Der Fahrer hatte sich offensichtlich auf den Autopiloten des Wagens verlassen und nicht gemerkt, dass die Systeme des Autos einen großen Lkw nicht als solchen erkannt hatten.
Bild: Reuters/Courtesy Robert VanKavelaar
Ein Virus und die Olympischen Spiele
Die Olympischen Spiele in Brasilien waren durch die Verbreitung eines neuen Virus überschattet, der bei Neugeborenen zu Fehlbildungen des Schädels führt. Der Zika-Virus wird durch Moskitos übertragen und hatte sich rasch in den tropischen Regionen der Welt ausgebreitet. Im Februar hatte die Weltgesundheitsorganisation einen globalen Notstand ausgerufen. Im November erklärte sie ihn für beendet.
Bild: Reuters/O. Rivas
Ein Wirkstoff gegen multiresistente Keime?
Im Juli gaben Tübinger Forscher bekannt, dass sie einen Wirkstoff namens Lugdunin aus Bakterien isoliert haben, die normalerweise in der Nase siedeln. Der Wirkstoff könnte zum Beispiel gegen den Krankenhauskeim MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) wirken.
Bild: picture-alliance/dpa/NIAID
Teuflischer Medizinschrank auf vier Beinen
Australische Forscher haben sich die Muttermilch der Tasmanischen Teufel genau angeschaut und dort hochwirksame Eiweiße entdeckt, die auch gegen multiresistente Erreger wirken. Die Beuteltiere brauchen diese starken Abwehrmittel, weil sich in den Beuteln, wo die Babys heranwachsen, allerhand Bakterien tummeln. Taugt das Mittel auch für den Menschen?
Bild: Getty Images/AFP/M. Ralston
Ein Liebhaber von Manganknollen
Erst im März haben Forscher vor Hawaii diesen kleinen Oktopus entdeckt. Sie tauften ihn Casper - nach dem Star eines Geisterfilms. Im Dezember wussten die Meeresbiologen schon mehr über den kleinen Kraken: Er legt seine Eier auf Manganknollen in der Tiefsee ab. Blöd nur, dass Mangan und andere in den Knollen vorhandene Substanzen für die Industrie immer wichtiger werden.
Bild: picture alliance/dpa/NOAA Office Of Ocean Exploration
Mit Molekülen gegen schlechten Atem
Kühe rülpsen Methangas aus und tragen so wesentlich zur Erderwärmung bei. Dagegen könnte ein Molekül namens 3-Nitrooxypropanol helfen, berichteten Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie im Mai. Das Mittel verhindert die Bildung von Methan in den Rindermägen und verbessert zudem die Nährstoffaufnahme.
Bild: BR
Falken im Windkanal
Dieser Falke namens Sokrates durfte seine Künste in einem Windkanal für die Universität der Bundeswehr in München unter Beweis stellen. Hochgeschwindigkeitskameras filmten seine Bewegungen, und Forscher werteten die Bilder aus. Fliegen unsere Flugzeuge bald auch mit Federn?
Bild: picture alliance/dpa/S. Hoppe
Medizin-Nobelpreis für kannibalische Zellen
Den Medizin-Nobelpreis gab es 2016 für die Entdeckung eines wichtigen Selbstheilungsmechanismus in unseren Zellen. Ohne die Autophagie, das "Selbst-Fressen", könnten sie sich nämlich nicht erneuern. Der Japaner Yoshinori Ohsumi hatte den Mechanismus entdeckt.
Bild: Getty Images/AFP/J. Nackstrand
Was haben Bagel mit Physik zu tun?
Das Nobelpreis-Komitee erklärte anhand von Backwaren, warum David Thouless, Duncan Haldane und Michael Kosterlitz den Preis für Physik erhielten: für ihre Arbeiten zur Topologie. Das Konzept der Topologie zu erklären, benötigte allerdings etwas Zeit - nicht nur für das Nobelpreiskomitee, sondern auch für die Journalisten. Also: Guten Appetit!
Bild: picture-alliance/dpa/J. Lane
Mini-Maschinen
Diese atomaren Mini-Autos haben es in sich. Jean-Pierre Sauvage, Fraser Stoddart und Bernard Feringa haben es möglich gemacht, dass es heutzutage solche molekularen Mini-Motoren gibt. Angetrieben werden sie zum Beispiel mit Licht. Dafür erhielten die drei den Nobelpreis für Chemie.