Bali: Teile des vermissten U-Boots entdeckt
24. April 2021Die indonesische Marine hat nach eigenen Angaben mutmaßlich Teile des vor der Insel Bali verschwundenen Militär-U-Boots gefunden. Dies deute darauf hin, dass die "KRI Nanggala 402" mit den 53 Besatzungsmitgliedern gesunken sei und es keine Hoffnung auf Überlebende gebe, sagte der Stabschef der Marine, Admiral Yudo Margono, vor Journalisten weiter. Helfer entdeckten nach seinen Worten unter anderem eine Torpedohülle, eine Flasche mit Fett, die vermutlich zum Ölen des Periskops benutzt wurde, und einen Gebetsteppich. Die Fundstücke wurden in der Pressekonferenz gezeigt.
Der Marine-Chef sowie Luftmarschall Hadi Tjahjanto wiesen darauf hin, die Teile hätten niemals ohne Druck aus dem U-Boot gelangen können. Sie seien an jener Stelle aus dem Wasser geholt worden, wo das knapp 60 Meter lange U-Boot das letzte Mal abgetaucht sei.
Die Stelle liegt etwa 95 Kilometer nördlich von Bali. Der Kontakt zur Mannschaft war am Mittwochmorgen während einer Militärübung abgerissen, bei der Torpedos abgefeuert werden sollten. Die "KRI Nanggala 402" hatte laut Armee um Erlaubnis gebeten, tiefer abtauchen zu dürfen. Nach der Erteilung des entsprechenden Befehls sei der Kontakt verloren gegangen.
In den vergangenen Tagen war mit Hilfe zahlreicher weiterer Länder unter Hochdruck nach dem U-Boot gesucht worden, da der Sauerstoff an Bord bei einem Stromausfall nur für drei Tage ausreichte.
Seit diesem Samstag beteiligen sich auch ein australisches Kriegsschiff und eine amerikanische P-8 Poseidon, ein speziell zur U-Boot-Jagd ausgerüstetes Flugzeug, an der Suche. Im Tagesverlauf werden noch Schiffe aus Singapur, Malaysia und Indien vor der Küste Balis erwartet.
Indonesiens Marine vermutet das U-Boot in einer Wassertiefe von 600 bis 700 Meter. Die in Deutschland gebaute, dieselbetriebene "KRI Nanggala 402" war nur für eine Tauchtiefe von 250 bis 500 Meter ausgelegt. Das U-Boot war seit 1981 in Indonesien im Einsatz.
se/sti (ap, afp, dpa, rtr)