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Einsteins "graue Zellen" im Museum

Klaus Krämer
22. Mai 2018

Wie genial war Albert Einstein wirklich? Teile seines Gehirns sind demnächst im Naturkunde-Museum Münster zu sehen. Die Schau dreht sich um die anatomische Vielfalt und Leistungsfähigkeit des Gehirns.

Ausstellung zeigt Teile von Albert Einsteins Gehirn
Bild: picture-alliance/dpa/G. Kirchner

Selbst das Genie Albert Einstein (1879 - 1955) konnte nicht voraus ahnen, dass winzige Teile seines Gehirns einmal in einem Museum für Naturkunde zu bestaunen sein würden. Genau das wird vom 29. Juni 2018 an im westfälischen Münster Premiere haben. Es handelt es sich um zwei mikroskopisch feine Schnitte von Einsteins Gehirn.

Der US-Pathologe Thomas Harvey hatte 1955 nach Einsteins Tod aus dem entnommenen Hirn des verstorbenen Physikers und Nobelpreisträgers mehrere davon angefertigt. Wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag (22.05.2018) vor der Presse in Münster erläuterte, sind die Präparate Bestandteil der Sonderausstellung "Das Gehirn - Intelligenz, Bewusstsein, Gefühl".

Einstein den Verstand geraubt

Eigentlich dürften Einsteins "graue Zellen" gar nicht öffentlich zu sehen sein. Nach Angaben des Museums war es der Wunsch des berühmten deutschen Physikers, der als Jude 1932 zur Emigration aus Nazi-Deutschland gezwungen war, nach seinem Tod verbrannt zu werden. Der Pathologe Harvey hatte trotzdem Einsteins Kopf heimlich aufgesägt, das Gehirn entnommen und für die Nachwelt konserviert. Er zerschnitt danach das Gehirn in hunderte einzelne Blöcke und fertigte mikroskopische Schnitte des Gehirngewebes an.

Erst im Nachhinein habe er sich den Eingriff von der Familie Einsteins absegnen lassen. Die unerlaubte Entnahme von Einsteins Gehirn hatte Harvey stets damit gerechtfertigt, der Wissenschaft zu ermöglichen, so etwas wie die "Quelle von Genialität" an einem einzelnen Gehirn festzustellen. Leihgeber der Präparate ist das medizingeschichtliche "Mütter Museum" in Philadelphia (USA), einem der weltweit einzigen Museen, in denen man Teile von Einsteins Gehirn besichtigen kann.

Lowell Flenders vom Mütter Museum in Philadelphia/USABild: picture-alliance/dpa/G. Kirchner

Die Sonderausstellung in Münster wird nach Angaben des Museums auf 1.200 Quadratmetern "die anatomische Vielfalt und die enormen Leistungen" des menschlichen Gehirns zeigen. Über 80 echte Gehirne seien zu sehen. Im Fokus der Ausstellung stehen auch: künstliche Intelligenz und die Welt der Tiere. Die Museumsschau ist vom 29. Juni 2018 bis Ende Oktober 2019 zu sehen.

kk/hm (KNA, DPA)

 

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