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Telekom arbeitet an Anti-Drohnen-System

6. November 2016

In der Logistik- und Sicherheitsbranche sollen Drohnen die Zukunft sein - trotz aller Widrigkeiten. Nun will die Deutsche Telekom demnächst Behörden und Unternehmen ein Drohnen-Abwehrsystem anbieten.

DHL-Paketkopter
Bild: picture-alliance/dpa/I. Wagner

Die Anti-Drohnen-Technologie des Konzerns soll noch in diesem Jahr an den Start gehen, berichtete die "Welt am Sonntag". Die Telekom habe die Pläne bestätigt. Der Konzern will demnach die Technologie Behörden und Unternehmen zum Schutz kritischer Infrastrukturen, Flughäfen, Sportstadien, Autoteststrecken und Großereignissen zur Verfügung stellen.

Der Bonner Konzern setzt dabei auf Partner, die entsprechende Technologien entwickeln. Ende Juli habe es einen Testlauf auf einem Flughafen gegeben, bei dem mehrere Hersteller eingeladen waren, darunter Dedrone aus den USA, Droneshield aus Australien, Squarehead Technology aus Norwegen, Rohde & Schwarz und Airbus DS Electronics and Border Security (EBS).

Bei dem Test mussten die Anbieter auf verschiedene Situationen reagieren, darunter das Ausspähen von Personen und das Abwerfen eines Gegenstandes, der beispielsweise eine Bombe darstellen könnte. Offenbar sind die Ergebnisse bislang noch nicht zufriedenstellend. Alle Anbieter hätten noch Hausaufgaben zu machen, zitierte die Zeitung ein Fazit der Telekom. Unternehmen und Sicherheitsbehörden liefen der Entwicklung hinterher. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) gehe davon aus, dass es in Deutschland mehr als 400.000 Drohnen gebe, die meisten davon im Besitz von privaten Nutzern. Die Bandbreite reiche von Spielzeug-Quadcoptern bis hin zu Fluggeräten, die in der Lage seien, mehrere Kilogramm Last zu tragen. Neuere Modelle lassen sich spielend leicht steuern und umfliegen sogar automatisch Hindernisse, die von Sensoren erfasst werden.

Sicherheitsbranche zeigt Interesse

Bei der Drohnen-Abwehr geht es unter anderem um Personenschutz, Gebäudesicherung und auch den Schutz vor Ausspähung. Wie die Zeitung schreibt, haben bereits Autohersteller bei der Telekom nach einem solchen System gefragt, um Teststrecken zu schützen, auf denen sie Prototypen von neuen Fahrzeugmodellen ausprobieren.

Diese Tests finden üblicherweise unter höchster Geheimhaltung statt. Aber auch Rechenzentren und Fußballstadien sollen geschützt werden. Auch der Fußball-Bundesligist FC Bayern München soll sich so nach Angaben der "Welt" nach Abwehrgeräten für sein Stadion umsehen.

Die US-Drohne MQ-9 Reaper wird bei Kämpfen wie hier in Afghanistan eingesetztBild: Getty Images

Einsatz auch im Krieg

In der Vergangenheit hat es bereits mehrere Zwischenfälle mit Drohnen gegeben. Wie hilflos Veranstaltungen Drohnenflügen ausgeliefert sind, zeigte ein EM-Fußball-Qualifikationsspiel zwischen Serbien und Albanien im Jahr 2014, als ein so genannter Qaudrocopter, eine Kleindrohne, ins Stadion eingeschwebt sei und eine albanische Flagge gezeigt habe. Das Spiel musste wegen Tumulten abgebrochen werden, da sich serbische Fans provoziert fühlten. 2013 stürzte eine Drohne während einer CDU-Wahlkampfveranstaltung in Dresden nur wenige Meter neben Bundeskanzlerin Angela Merkel ab. Experten befürchten, dass künftig Terroranschläge mit Drohnen verübt werden könnten. Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) setzt die Technologie bereits im Irak ein. Auch die US-Armee nutzt Drohnen bei Kampfeinsätzen.

cgn/se (afp, rtr)

 

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