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Tengelmann-Deal droht zu platzen

13. Oktober 2016

Die Verhandlungen der großen Supermarkt-Ketten zur Übernahme von Kaisers's Tengelmann durch Edeka stehen laut Medienberichten vor dem Aus. 15.000 Mitarbeiter müssen wieder zittern.

Deutschland Tüten von Tengelmann, Edeka und Kaiser's
Bild: picture-alliance/dpa/R. Weihrauch

Die Gespräche über die Zukunft der angeschlagenen Supermarkt-Kette Kaiser's Tengelmann drohen laut Branchenkreisen zu scheitern. Die Verhandlungen der großen Mitbewerber über eine Umsetzung der Ministererlaubnis für eine Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka seien ins Stocken geraten, sagten mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Sie seien in einer schwierigen Phase. Das Schicksal von Kaiser's Tengelmann mit mehr als 15.000 Beschäftigten hänge am seidenen Faden, hieß es.

Es sei mehr als fraglich, ob sich die Parteien doch noch zusammenraufen könnten. Die Verhandlungen seien aber noch nicht abgebrochen worden. 

Steht die Zerschlagung schon fest?

Die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet, es gehe nun doch wieder um die Zerschlagung der defizitären Tengelmann-Gruppe. Eigentümer Karl-Erivan Haub wolle an diesem Freitag die Mitarbeiter über die Konsequenzen informieren. Die an den Verhandlungen beteiligten Unternehmenschefs hätten sich nicht einigen können.

Vorstandschef der REWE-Group: Alain Caparros Bild: picture-alliance/dpa/O. Berg

Rewe-Chef Alain Caparros erklärte die Verhandlungen bereits für gescheitert: "Es gab und gibt bis jetzt kein ernsthaftes, überprüfbares und rechtlich umsetzbares Angebot an Rewe für eine konstruktive Lösung". Rewe könne die Klage gegen die Ministererlaubnis aber nicht ohne einen fairen Interessenausgleich zurückziehen. Zugleich legte Caparros ein erweitertes Angebot an Haub vor, wie der Konzern in Köln mitteilte. Man sei bereit, Kaiser's Tengelmann als Ganzes zu übernehmen. "Herr Haub muss nun entscheiden, ob er diese Chance noch ergreifen will oder seine nun seit zwei Jahren dauernde Verweigerungshaltung fortsetzt", hieß es in der Mitteilung. 

Persönliche Animositäten? 

Nach dem "SZ"-Bericht fühlt sich Haub von Caparros übervorteilt. Er werfe diesem eine "Zerstörungstaktik" vor. Caparros habe sich nicht an seine Versprechen gehalten. Rewe sei laut Insidern hingegen brüskiert, weil sich Edeka und Haub nach der letzten "Elefantenrunde" nicht gesprächsbereit gezeigt hätten, wie man es erwartet hätte.     

Die Chefs der großen Supermarkt-Ketten Edeka, Rewe, Tengelmann, Norma sowie die Handelskooperation Markant hatten sich bei einem Spitzentreffen in der vergangenen Woche überraschend auf das Ziel verständigt, die Ministererlaubnis für die Komplett-Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka doch noch umzusetzen. Die Edeka-Konkurrenten Rewe, Norma und die Handelskooperation Markant sollten dazu ihre juristischen Beschwerden gegen die Sondererlaubnis von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel zurücknehmen.

Die Einzelhändler feilschten nun um Details. Bis zum 17. Oktober sollte eine einvernehmliche Lösung gefunden werden, hatte die Gewerkschaft Verdi mitgeteilt. 

SC/uh (rtr, afp SZ, dpa)
 

 

 

 

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