Terror-Alarm in Brüssel: Bahnhof geräumt
20. Juni 2017Die Polizei teilte auf Twitter mit, es habe im Zentralbahnhof von Brüssel einen Anschlagsversuch gegeben. Direkt nach der Explosion sei kurzzeitig Panik in der Bahnhofshalle und an den Gleisen ausgebrochen. Die Polizei riegelte auch den Marktplatz Grand-Place im Zentrum ab. Etwa eine Stunde später erklärte das Brüsseler Krisenzentrum, die Situation sei wieder unter Kontrolle.
Große Räumungsaktion
Nach Angaben der belgischen Staatsanwaltschaft wurde der verdächtige Mann durch Soldaten niedergeschossen. Die Behörde bestätigte Angaben, nach denen der Verdächtige vor der Explosion "Allah-u Akbar" (Gott ist groß) gesagt haben soll. Sie stufte den Vorfall als terroristischen Anschlag ein. Die Identität des Mannes ist noch nicht geklärt.
Neben dem mutmaßlichen Attentäter seien keine weiteren Menschen zu Schaden gekommen, teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ine van Dymersch, mit. Der geräumte Bahnhof werde durchsucht. Auch umliegende Gebäude würden vorsichtshalber geräumt.
Die Bahngesellschaft SNCB teilte mit, der Bahnverkehr sei auf Anweisung der Polizei zeitweilig unterbrochen worden. Belgiens Premierminister Charles Michel lobte den "Mut" der Sicherheitskräfte. Er kündigte eine Sitzung des Sicherheitsrats am Mittwochmorgen an.
Soldaten wachen in der Stadt
In Brüssel patrouillieren an zahlreichen Stellen Soldaten. Die Spur der Attentäter von Paris, die im November 2015 ein Blutbad anrichteten und 130 Menschen töteten, hatte in die belgische Hauptstadt geführt.
Im März 2016 verübten islamische Extremisten, die Verbindungen zu der Pariser Gruppe hatten, zwei Bombenanschläge in Brüssel. Dabei wurden 32 Menschen getötet. Zu den Taten bekannte sich die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Seitdem gehören nicht nur Polizisten, sondern auch mit Maschinenpistolen bewaffnete Militärpatrouillen zum Stadtbild.
Am Donnerstag und Freitag findet in Brüssel der EU-Gipfel statt.
haz/cw (rtr, afp)