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ISIL erobert Gebiete zurück

13. Januar 2014

Wieder einmal wendet sich das Blatt im syrischen Bürgerkrieg: Die Ultra-Islamisten der ISIL haben gegnerische Rebellengruppen zurückgedrängt und die Kleinstadt Al-Bab unter ihre Kontrolle gebracht haben.

Parade von ISIL-Kämpfern in Tel Abyad
Bild: Reuters

Von den Minaretten der Moscheen sei die Eroberung verkündet worden, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Zuvor sollen ihren Angaben zufolge dutzende Zivilisten und Kämpfer von den ISIL-Brigaden festgenommen worden sein.

Vor der Eroberung Al-Babs durch die ISIL soll die Kleinstadt im Nordwesten Syriens von Truppen des Regimes von Präsident Baschar al-Assad bombardiert worden sein. Dies berichtet die regimekritische Website "Akselser".
Helikopter hätten mit Sprengstoff und Nägeln gefüllte Fässer über Al-Bab abgeworfen. Dabei seien 21 Zivilisten, unter ihnen neun Frauen und ein Kind, getötet worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Kaum überprüfbare Angaben

An anderen Orten hätten ISIL-Kämpfer zudem etwa 60 Aufständische und Gefangene hingerichtet. Auch die Provinz Al-Rakka im Nordosten Syriens soll die Terrormiliz ISIL nun wieder zur Hälfte unter ihre Kontrolle gebracht haben. Dies berichten Aktivisten aus der gleichnamigen Provinzhauptstadt.

Protest gegen den ISIL-Terror: Zivilisten und Kämpfer der freien syrischen Armee in AleppoBild: Reuters

Die verfeindeten Rebellengruppen in Syrien liefern sich seit zehn Tagen heftige Gefechte, in denen den Angaben zufolge fast 700 Menschen getötet wurden. Die Angaben können allerdings nicht unabhängig überprüft werden.
Während die Kämpfe in Syrien weitergehen, wird auf internationaler Ebene weiter um eine Friedenslösung für das Bürgerkriegsland gerungen. Um zumindest einen Einstieg zu schaffen, haben die USA und Russland "örtlich begrenzte Waffenstillstände" ins Spiel gebracht.

Konferenz soll Syrien Frieden bringen

01:32

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Iran soll mit an den Tisch

Die von Washington und Moskau initiierte Friedenskonferenz für das Bürgerkriegsland im Nahen Osten soll am 22. Januar in Montreux in der Schweiz beginnen. Russland und der internationale Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi sprachen sich auch dafür aus, dass der Iran an den Friedensgesprächen teilnehmen solle. Die USA sehen den Iran dann als willkommen an, wenn er einen Wandel in Syrien unterstützt.

Am Wochenende hatte sich die Gruppe der "Freunde Syriens" in Paris getroffen, um die Friedenskonferenz vorzubereiten. Auch der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier hatte daran teilgenommen. Einen Durchbruch erzielten die Vertreter der elf Staaten aber nicht: Sie forderten zwar die syrische Opposition zur Teilnahme an der Konferenz auf, doch hielt sich diese das weiter offen.

cw/sti (dpa, afp, ap, rtr)

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