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TerrorismusDeutschland

Terrorzelle in NRW aufgedeckt und sieben Männer festgenommen

6. Juli 2023

Laut Bundesanwaltschaft wollten die Beschuldigten "in Deutschland öffentlichkeitswirksame Anschläge" im Sinne der Terror-Organisation IS verüben. Dazu seien bereits mögliche Tatorte ausgekundschaftet worden.

Deutschland | Schild Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof
Die Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof ist die oberste deutsche AnklagebehördeBild: Christoph Schmidt/dpa/picture alliance

Den sieben Männern wird vorgeworfen, in Deutschland eine terroristische Vereinigung gegründet und Anschläge geplant zu haben, wie die oberste deutsche Anklagebehörde mitteilte. Außerdem sollen sie die Terror-Organisation "Islamischer Staat" (IS) unterstützt haben. Ein weiterer Mann und dessen Frau wurden den Angaben zufolge von niederländischen Behörden festgesetzt.

Bei den in Deutschland festgenommenen Männern handelt es sich um Beschuldigte aus Tadschikistan, Kirgistan und Turkmenistan. Sie hätten eine radikal-islamische Einstellung. Kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine seien sie gemeinsam nach Deutschland eingereist und hätten sich zu einer terroristischen Vereinigung zusammengeschlossen. Ziel sei gewesen, "in Deutschland öffentlichkeitswirksame Anschläge im Sinne des IS zu verüben", hieß es weiter. Der Vereinigung habe auch einer der in den Niederlanden festgenommenen Männer angehört.

Bereits Tatorte ausgekundschaftet 

Die Gruppe habe in Kontakt gestanden mit Mitgliedern des regionalen IS-Ablegers "Islamischer Staat Provinz Khorasan" (ISPK). Mögliche Ziele von Anschlägen in Deutschland seien bereits ins Visier genommen und mögliche Tatorte ausgekundschaftet worden. Zudem hätten die Beschuldigten versucht, sich Waffen zu beschaffen. Einen konkreten Anschlagsplan habe es aber noch nicht gegeben. Die Beschuldigten sollten noch im Laufe des Donnerstag und am Freitag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe vorgeführt werden.

Faeser will Terrorismusfinanzierung unterbinden

"Die Maßnahmen zeigen deutlich, dass die Bekämpfung des islamistischen Terrorismus weiterhin fest im Fokus unserer Sicherheitsbehörden steht", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Donnerstag.  "Auch im heutigen Fall ging es darum, neben möglichen Anschlagsplanungen auch die Terrorismusfinanzierung für den 'IS' konsequent zu unterbinden", sagte die SPD-Politikerin. Die zeitgleich erfolgten Festnahmen in den Niederlanden belegten, dass man international und national eng vernetzt handle. Sie verwies zudem auf die bereits in diesem Jahr verhinderten Anschläge in Castrop-Rauxel und Hamburg sowie das Ende Mai aufgedeckte IS-Finanzierungsnetzwerk.

nob/sti/mws/uh (dpa, afp, epd)

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