Tesla: Mit Stellenabbau auf den Massenmarkt
18. Januar 2019Tesla hatte nach Angaben Musks vom Oktober zuletzt rund 45.000 Mitarbeiter. Sollte es sich dabei komplett um Vollzeitstellen handeln, wären damit rund 3000 Arbeitsplätze betroffen. Der Stellenabbau sowie die Einsparungen sollen es Tesla ermöglichen, sein Model 3 in der Standardversion günstiger anzubieten und so mehr Kunden zu gewinnen. Derzeit liegt der Einstiegspreis bei 44.000 US-Dollar, das Ziel seien 35.000 Dollar.
"Mit ein bisschen Glück"
In einer Mitteilung an die Mitarbeiter schrieb Musk, dass erste Berechnungen auf ein schwächeres Ergebnis im vierten Quartal 2018 im Vergleich zu den drei Monaten zuvor hinwiesen. Tesla hatte im dritten Quartal überraschend einen Gewinn ausgewiesen. Musk hatte dies anschließend auch für die letzten drei Monate des Jahres angekündigt. Das laufende Quartal werde es Tesla "hoffentlich erlauben, mit großen Schwierigkeiten, Anstrengungen und ein bisschen Glück" einen "kleinen Gewinn" zu erzielen, hieß es in der aktuellen Mitteilung.
Bei Anlegern kamen die Neuigkeiten nicht gut an, Teslas Aktien verloren im vorbörslichen US-Handel zeitweise sieben Prozent. Tesla hatte zuletzt auch mit schwächeren Auslieferungszahlen enttäuscht. Demnach brachte der Autohersteller im vierten Quartal weniger Elektroautos an die Kundschaft als erwartet. Der Konzern verkaufte insgesamt 90.700 Fahrzeuge, davon 63.150 vom Hoffnungsträger Model 3. Auch wenn Tesla sich damit im Jahresvergleich um mehr als das Dreifache steigerte und neue Rekordwerte erreichte, war an der Wall Street mit stärkeren Zahlen gerechnet worden.
Das Model 3 ist das erste günstigere E-Auto von Tesla, mit dem Musk den Sprung in den Massenmarkt schaffen will. Der Produktionsstart war jedoch holprig verlaufen. Zuletzt nahm die Fertigung aber weiter Fahrt auf - im vergangenen Quartal fertigte Tesla insgesamt 86.555 Mal das Model 3, das waren acht Prozent mehr als im vorangegangenen Vierteljahr.
Auch SpaceX muss sparen
Auch Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX kündigte in der vergangenen Woche an, Mitarbeiter zu entlassen, um Kosten einzusparen. Einem Insider zufolge wolle das Unternehmen etwa jeden zehnten seiner mehr als 6000 Mitarbeiter entlassen. Das Unternehmen wollte sich auf Nachfrage nicht zur Zahl der Entlassungen äußern. Es sprach lediglich von einer "schlankeren" Organisation, für die man sich von einem Teil der Belegschaft trennen müsse.
SpaceX will ab 2023 Flüge zum Mond anbieten. Auch Reisen zum Mars möchte Musk möglich machen. Zudem setzt er auf lukrative Aufträge der US-Weltraumbehörde NASA, des US-Militärs und von Satellitenunternehmen. Wiederverwendbare Bauteile sollen die Raumfahrt deutlich billiger machen.
pgr/fab (rtr, dpa)