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Konflikte

Testet Nordkorea Marschflugkörper?

14. April 2020

Südkorea meldet den Start mehrerer Marschflugkörper aus Nordkorea. Welche Raketen abgefeuert wurden, werde derzeit noch untersucht. Kim Jong Un setzt damit eine Reihe von Tests fort, die laut UN-Resolution verboten sind.

Nordkorea Raketentest Archivbild
Immer wieder veröffentlicht Nordkoreas Regierung Fotos von Raketentests, ohne überprüfbare Details zu nennen. Bild: picture-alliance/AP Photo

Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs mehrere Marschflugkörper von kurzer Reichweite abgefeuert. Wie der Generalstab in Seoul mitteilte, sollen sie am Militärstützpunkt Munchon an der Ostküste Nordkoreas gezündet worden sein. "Zahlreiche" Geschosse seien über das Meer abgefeuert worden, bei denen es sich vermutlich um Kurzstrecken-Marschflugkörper handelte, erklärte die südkoreanische Armee. Die Geheimdienste Südkoreas und der USA seien dabei, den Vorfall zu analysieren. Es werde vermutet, dass es sich um Lenkflugkörper handele, die gegen Schiffe gerichtet seien.

Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea hatte im vergangenen Monat mehrere Raketentests unternommen. Erst in der vergangenen Woche hatte das Land dabei auch ballistische Raketen getestet. Diese werden in große Höhe gefeuert und stürzen dann durch die Erdanziehungskraft zu Boden. Marschflugkörper dagegen fliegen in geringer Höhe und sind ferngesteuert.

Tests trotz UN-Resolutionen

Die Atomverhandlungen zwischen Pjöngjang und Washington liegen seit einem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump im Februar vergangenen Jahres auf Eis. Das international weitgehend isolierte Nordkorea steht wegen seines Atom- und Raketenprogramms unter strikten US- und UN-Sanktionen.

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung solcher Raketen, die je nach Bauart auch einen atomaren Sprengkopf befördern könnten. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte nach seinem Moratorium für Atom- und Tests von Interkontinentalraketen vergeblich auf eine Aufhebung von Sanktionen gehofft und zu Jahresbeginn angekündigt, sich nicht mehr an das Moratorium zu halten.

sam/djo (afp, dpa)

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