Teure liebe Grüße
14. Februar 2002Viele SMS-Dienste (Short Messaging Service) im Internet bieten Spruchsammlungen für alle möglichen Gelegenheiten an. Manche haben zum Teil speziell für den Valentinstag eigene Rubriken eingerichtet. Auch Bildmitteilungen oder Logos können so verschickt werden.
Saftige Preise für 160 Buchstaben
Doch liebe Sprüche und herzige Bildchen für das Mobiltelefon sind seit dem 1. Januar 2002 zumindest in Deutschland nicht mehr umsonst. Viele Anbieter von SMS-Diensten verlangen entweder eine kostenpflichtige Mitgliedschaft oder den Anruf bei einer teuren Telefonnummer mit der Vorwahl 0190. Das kostet meist zwischen 1,49 und 1,99 Euro pro Minute – ein stolzer Preis. Doch neben der Preisfrage stellt sich auch die Frage nach der Originalität eines Spruches, den Tausende anderer User über das Netz versenden.
Preisvergleiche lohnen sich
Wer dennoch nicht auf SMS per Internet verzichten will, weil ihm das Tippen auf dem Mobiltelefon zu lästig ist, muss sich auf die Suche im Internet begeben. Dabei helfen die Internet-Suchmaschinen, über die sich mit Stichworten die entsprechenden Angebote finden lassen. Nur wenige kostenlose Dienste gibt es noch. Lohnend ist es in diesem Fall auch, die Seiten von Unternehmen verschiedener Branchen aufzusuchen. Oft bieten diese noch Gratis-SMS an. Werbefinanzierte Seiten können sich das nicht mehr leisten. Eine Alternative ist auch die Mitgliedschaft in einem der vielen Webmail-Dienste gegen Gebühr, jedoch sollte man deren Preise vergleichen.
Kurznachrichten im harten Wettbewerb
Grund für die jetzt teuren SMS sind die Preiserhöhungen der Mobilfunkanbieter für SMS-Großkunden zu Beginn des Jahres um 300 bis 400 Prozent. Kostete eine SMS bei T-Mobil bis dahin noch 1,79 Euro-Cent, so wurden nach dem neuen Tarif 5,50 Euro-Cent fällig. Ähnliches gilt für die anderen Anbieter. Der Grund: Das kostenlose Versenden von SMS via Internet wurde so populär, dass immer weniger Kunden die wesentlich teureren Nachrichten vom Handy verschickten. Das war den Mobilfunkkonzernen freilich ein Dorn im Auge.
Ein geschickter Schachzug der Telekommunikationsindustrie also: Zunächst werden die Kunden mit kostenlosen Services angelockt, um hinterher satte Gewinne mit kostenpflichtigen Diensten einzustreichen. Doch auch die Verrechnung der Gebühren, die die Netzbetreiber untereinander abwickeln, treibt die Kosten. In Großbritannien etwa verlangen die Mobilfunkanbieter für das Weiterleiten einer SMS aus einem fremden Netz 3 Pence. Bisher war dies kostenlos. (dk)