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Texas lässt Mexikaner hinrichten

23. Januar 2014

Trotz heftiger Proteste aus dem In- und Ausland ist ein wegen Mordes verurteilter Mexikaner im US-Bundesstaat Texas hingerichtet worden. Selbst Außenminister Kerry bat die Behörden um Aufschub – vergeblich.

Todeszelle im Gefängnis von Huntsville USA (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance /dpa/dpaweb

Der 46-jährige Edgar Tamayo Arias wurde am Mittwochabend im Gefängnis von Huntsville mit einer Giftspritze getötet, wie die texanischen Behörden mitteilten. Seine Anwälte hatten bis kurz vor Vollstreckung der Todesstrafe versucht, beim Obersten Gerichtshof der USA einen Aufschub für ihren Mandanten zu erwirken, der geistig behindert sei.

Tamayo war bei der Festnahme nicht über sein Recht aufgeklärt worden, konsularische Beratung anzufordern, was gegen die Wiener Konvention von 1963 verstößt.

"Wenn er zum Zeitpunkt des Gerichtsverfahrens Hilfe vom mexikanischen Konsulat bekommen hätte, wäre Herr Tamayo gar nicht erst zum Tode verurteilt worden", erklärten seine Anwälte in einer Stellungnahme. Der Mexikaner wurde wegen der Ermordung eines Polizisten in Houston im Jahr 1994 zum Tode verurteilt. Er konnte bei seiner Festnahme nach Angaben der Verteidigung kaum Englisch.

Bild: picture-alliance/AP Photo

Auch Außenminister Kerry kann nichts ausrichten

Der Internationale Gerichtshof hatte die Vereinigten Staaten bereits 2004 aufgerufen, die Verurteilung und Strafe von Tamayo und 50 anderen mexikanischen Häftlingen juristisch prüfen zu lassen. Ihnen allen war die konsularische Hilfeleistung verweigert worden.

US-Außenminister John Kerry hatte den texanischen Gouverneur persönlich um Aufschub gebeten, um den Fall angemessen untersuchen zu lassen. Die texanischen Behörden blieben jedoch unnachgiebig. Das Außenministerium in Washington befürchtet, künftig könne auch US-Bürgern im Ausland konsularische Rechtshilfe verwehrt werden.

Mexikos Regierung hatte sich zuvor in Washington vehement über die geplante Hinrichtung des 46-Jährigen beschwert.

re/se (dpa, afp, rtr)

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